Im Rahmen einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe sollen die Ergebnisse der Ticket-Marktforschung im Nachgang ausgewertet werden.
Verbraucher, welche sich in den kommenden Monaten mit dem 9-Euro-Ticket in Bussen und Bahnen bewegen, sollten sich darauf einstellen, hin und wieder hierzu befragt zu werden. Denn das Bundesverkehrsministerium möchte mittels repräsentativer Umfragen herausfinden, wie das Ticket das Reiseverhalten der Menschen beeinflusst und was diese sich noch wünschen würden. Laut Golem wurden der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Deutsche Bahn mit der Durchführung beauftragt.
Ziel: ÖPNV nachhaltig verbessern
Mit den Ergebnissen dieser Meinungserhebung möchte eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern im Nachgang einen gemeinsamen „Ausbau- und Modernisierungspakt“ erarbeiten. Die Arbeit soll noch in diesem Herbst, direkt im Anschluss an die Laufzeit des 9-Euro-Tickets aufgenommen werden.
Neben dieser großangelegten offiziellen Befragung haben aber auch einige Universitäten und regionale Verkehrsverbände bereits angekündigt, eigene Umfragen durchzuführen. Das 9-Euro-Ticket soll die Bürger auf Grund der steigenden Energiekosten entlasten. Gleichzeitig stellt es für den ÖPNV aber auch eine Möglichkeit dar, neue Kunden zu gewinnen. Wie man diese langfristig halten kann, sollen derartige Studien nun herausfinden.
Verkehrsverband rechnet mit Preissteigerungen im Herbst
Der mit der Marktforschung beauftragte VDV befürchtet derweil, dass einige Verkehrsunternehmen nach Ende der dreimonatigen Aktionszeit die Preise anheben werden. Wie beispielsweise Onvista unter Berufung auf eine Meldung der Deutschen Presseagentur berichtet, könnten vor allem die fehlenden Ausgleichszahlungen für die gestiegenen Tankkosten für viele Unternehmen zum Problem werden.
Um diese Kosten zu kompensieren, wird vielerorts kein Weg an steigenden Ticketgebühren vorbeiführen. „Wir werden mittelfristig die fehlenden Gelder auf die Fahrpreise umschlagen müssen oder das Angebot einschränken“, kommentierte VDV-Präsident Ingo Wortmann gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Wortmann bewertet das Ticket dennoch positiv, doch räumt er ein, dass Menschen nur dauerhaft zum ÖPNV umsteigen würden, wenn sich das Angebot deutlich verbessern würde. Was sich nun die Kunden wirklich wünschen und wo man am besten bei der Verbesserung ansetzt, soll nun mittels der Marktforschung ergründet werden.
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