Durch den Stillstand in Shanghais Containerhafen kommen Produkte deutlich später an – das wird sich auf die Preise auswirken.
Shanghais Containerhafen zählt sicher als ein symbolischer Ort für die Globalisierung – vor allem wenn reger Betrieb herrscht. Doch derzeit ist der Umschlag durch den Lockdown vor Ort stark eingeschränkt: Container werden nicht verladen, weniger Schiffe bringen bestellte Ware später rund um die Welt als gedacht.
260.000 Container wurden im April in Shanghai nicht verladen
Die Londoner Schifffahrtsberatung Drewry geht laut Manager Magazin davon aus, dass in Shanghai allein im April 260.000 Container nicht verladen wurden. Die Effekte zeigen sich jeweils zeitversetzt: Mitte Mai war das Frachtvolumen im Roten Meer fast ein Fünftel niedriger als erwartet. Insgesamt sei die Zahl der aus China kommenden Schiffe nach Europa deutlich gesunken.
Sommerartikel kommen wohl teils zu spät
Saisonartikel, etwa für den anstehenden Sommer, werden so teilweise zu spät eintreffen. Doch auch die Industrie ist gefährdet: Auch Vorprodukte für den Maschinenbau, die Automobilproduktion und andere Industriezweige werden fehlen und die Produktionsabläufe in den kommenden Wochen stören oder sogar lahmlegen.
Das wird auch in Deutschland zu steigenden Preisen für Endverbraucher und Industrie führen, schätzen Experten des Berliner Mercator Instituts für Chinastudien und der Boston Consulting Group.
Trotz der andauernden Probleme wird die Lieferkette aus China jedoch nicht völlig stillstehen. „Ein Rückgang des Frachtvolumens in westlicher Richtung wegen des Lockdowns in Shanghai ist zu erwarten, aber das wird begrenzt sein“, sagte eine Sprecherin des Rotterdamer Hafens.
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