Verglichen mit anderen Ländern in Europa würden Briefmarken in Deutschland vergleichsweise wenig kosten – zu diesem Schluss kommt erneut eine Untersuchung der Post.
Bereits zum 21. Mal ermittelt die Deutsche Post DHL, in welchem Verhältnis sich die eigenen Portokosten für Briefe im Vergleich zu anderen Ländern in Europa bewegen. Auch die neueste Studie ergebe, dass der Standardbrief in 25 Ländern noch mehr kosten würde als hierzulande. Dessen Versand für 0,85 Euro sei ergo in Deutschland „europaweit betrachtet weiter sehr günstig“ – trotz der Portoerhöhung zum Jahresanfang, wie es in einer Mitteilung des Konzerns heißt. Ohne ökonomische Faktoren wie Arbeitskosten, Kaufkraft, Inflation sowie die notwendige Arbeitszeit liege das deutsche Porto im unteren Mittelfeld. Beziehe man diese Aspekte mit ein, „um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen“, so die Deutsche Post, gehöre „das deutsche Porto in Höhe von 85 Cent für den Standardbrief zu den erschwinglichsten in Europa“.
Die Studie erscheint jährlich und kann bei der Deutschen Post heruntergeladen werden. Untersucht wurden die Portokosten in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in Großbritannien und den EFTA-Ländern Island, Norwegen und Schweiz.
Europäischer Durchschnittspreis liegt bei 1,25 Euro
In den untersuchten Ländern liegt der Briefpreis im Schnitt bei 1,25 Euro. Damit lande der Standardbrief der Post auf Platz 20 von 31. Am teuersten ist nominal das Porto in Dänemark mit 3,90 Euro.
Im Vergleich zur letzten Untersuchung der Post im Jahr 2021 hätten 16 Länder die Kosten für den nationalen Standardbrief angehoben. In den vergangenen fünf Jahren sind die nominalen Briefpreise in Europa um 54 Prozent gestiegen. Inflationsbereinigt habe sich der Briefversand in den untersuchten Ländern seit 2012 um 85,21 Prozent verteuert. In Deutschland seien die Kosten für das Standardbrief-Porto in diesem Vergleich um 31,4 Prozent gestiegen – damit rangiere Deutschland laut Post auch in diesem Ranking auf dem 23. Platz, Finnland liegt mit einem Plus von 281 Prozent an der Spitze.
Zweifel an Aussagekraft der Post-Untersuchung
Inwieweit die Studie der Deutschen Post tatsächlich aussagekräftig ist, gibt immer wieder das Verbraucherportal Paketda zu bedenken, u. a. zuletzt zum letzten Vergleich der Deutschen Post im Jahr 2021: Demnach fallen die Preise der anderen EU-Länder eigentlich günstiger aus, als es die Post angibt. So berücksichtige die Deutsche Post in ihrer Betrachtung lediglich die Preise für „A-Post“, also teils priorisierte Briefe mit eintägiger Lieferzeit. Im Ausland könne in der Regel zwischen der schnelleren Variante mit einem Tag Lieferzeit und B-Post mit zwei bis fünftägiger Zustellung gewählt werden. Auch bei der Deutschen Post gebe es einen Prio-Brief, der – nach aktuellen Preisen – mit 1,95 Euro teurer ausfällt als die für den Vergleich herangezogene Versandoption von 85 Cent.
Differenzierter betrachtet diese Aspekte der Briefpreisvergleich der Bundesnetzagentur (Stand: April 2022). In deren Fazit ergibt sich aber unterm Strich ein ähnliches Bild, wie in der Untersuchung der Deutschen Post: „Der jeweilige Realpreis der DP AG liegt regelmäßig unter dem europäischen Durchschnitt.“
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preiserhöhungen sind damit schon mal angekündigt.
die sollen sich Malta anschauen.
die können das, was auch die DP könnte.
aber da würden sich ja die aktionäre ( inkl BRD ) beschweren.
würde ja weniger bringen.
unterschiede kommen durch unterschiedlich e bevölkerungszah len und entfernung von einem haus zum anderen.
denn es ist klar, die lieferkosten für einen brief in alaska ist aufwendiger wie in new york oder berlin.
und da die postunternehmen in den anderen ländern ja auch immer mehr gewinn wollen, wird die preisspirale nie aufhören.
verstaatlicht diesen ... laden.
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