Der Post- und Paketdienstleister hat die aktuellen Geschäftszahlen veröffentlicht – und bezeichnete die eigene operative Leistung als „solide“.
In den Monaten Januar bis Juli 2022 konnte GeoPost/DPDgroup einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro erwirtschaften – und damit 4,5 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis liegt bei 460 Millionen Euro – merklich weniger als noch die 556 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021. Dies unterstreiche „eine solide Kostenkontrolle in einem inflationären Umfeld“, heißt es dazu in der offiziellen Mitteilung.
Das Paketvolumen ging indes zurück: Zwar wurden insgesamt immerhin etwa eine Milliarde Sendungen zugestellt, im Vergleich zu 2021 sank die Menge aber um 2 Prozent. Das B2C-Geschäft sei ebenfalls rückläufig, doch im B2B ist eine Erholung zu beobachten: Sowohl Umsatz auch als Gewinn liegen in dem Segment wieder auf Vorkrisenniveau.
DPD betont komplexe Herausforderungen am Markt
Im Zusammenhang mit den nun vorgestellten Ergebnissen betont der Logistiker die derzeitigen Herausforderungen, die das Unternehmenswachstum dämpfen: „In einem schwierigen Umfeld hat die GeoPost/DPD-Gruppe eine solide operative Leistung erzielt. Ich bin unseren Teams dankbar, die in der ersten Jahreshälfte ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt haben, sich an die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen“, so Konzernvorstandsvorsitzender Yves Delmas.
Vor allem im ersten Halbjahr 2021 hatte der Online-Konsum aufgrund von coronabedingten Lockdowns stark zugenommen. Entsprechend war auch das Sendungsvolumen in die Höhe geschossen. Doch die Kauflaune hat zuletzt vor allem wegen des Krieges in der Ukraine merklich nachgelassen, etwa wegen steigender Inflationsraten und Energiekosten, weshalb auch die Paketmengen zurückgingen. Ebenso sei der Fahrermangel weiter problematisch, so der Logistiker. Das Unternehmen zog sich außerdem aus Russland zurück – was ebenfalls auf die Ergebnisse drückte.
Den insgesamt „signifikanten Kostensteigerungen“, die sich aus den aktuellen Marktbedingungen ergeben, werde DPD voraussichtlich auch mit punktuellen Preiserhöhungen begegnen, wie erst kürzlich bekannt wurde.
DPD weitet Optionen für Zustellung von Lebensmitteln und außer Haus aus
In den vergangenen sechs Monaten trieb DPD einige strategische Entwicklungen und Investitionen voran. So wurden u. a. die Zustellmöglichkeiten außer Haus ausgeweitet: DPD bietet inzwischen 10.000 Pickup-Möglichkeiten mehr als noch Ende 2021 an. Damit stellt das Unternehmen nun 75.000 der Schließfächer als Zustell- und Abholoption zur Verfügung, das zuletzt auch in den Niederlanden und der Slowakei eingeführt wurde. Verstärkt mischt der KEP-Dienst jetzt auch im Lebensmittelmarkt ist und konnte in dem Bereich ein zweistelliges Wachstum von 24,8 Prozent beim Volumen und fast 30 Prozent mehr Umsatz verbuchen.
Ein wesentlicher Fokus liegt bei DPD auch beim Thema Nachhaltigkeit: Im Juli 2022 hat die GeoPost/DPDgroup sowohl ein kurzfristiges Dekarbonisierungsziel für 2030 als auch ein langfristiges Netto-Null-Ziel für 2040 zur Genehmigung durch die Science Based Target Initiative (SBTi) eingereicht: Bis 2040 will DPD Netto-Null-Emissionen erreichen. Zudem sollen bis 2030 die Treibhausgasemissionen (Scope 1 bis 3) um 43 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent reduziert werden.
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