Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post und Verdi sind noch nicht komplett vom Tisch, viele Mitarbeiter zeigen sich enttäuscht über das vorgelegte Angebot.
Nach vier zähen Gesprächsrunden konnten sich die Deutsche Post DHL Group und die Gewerkschaft Verdi vergangene Woche endlich auf einen gemeinsamen Nenner im Tarifstreit einigen. So ganz sind unbefristete Streiks aber noch nicht vom Tisch. Aktuell lässt Verdi ihre Mitglieder über das neue Tarifangebot abstimmen und empfiehlt eine Annahme. Ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigt allerdings, dass nicht alle Post-Beschäftigten und Gewerkschaftsmitglieder zufrieden mit dem Angebot der Deutschen Post sind.
„Das Angebot ist doch ein Witz“
Wie man sich für diesen Verrat auch noch bedanken kann... unfassbar
— Benny 🇪🇺 (@Mrdiggaer) March 11, 2023
Quatsch. Jede Einmalzahlung bedeutet zukünftig dauerhafte Reallohnverluste bis zur Rente. In meinem Umfeld treten die Leute reihenweise aus @_verdi aus, weil sie solche Verarschung nicht länger ertragen.
— otzenpunk (@otzenpunk) March 12, 2023
Lasst euch steuerfreie Sonderzahlungen nicht als Lohnerhöhung verkaufen! Das ist de facto eine Nullrunde!
— balstörig (@balstoerig) March 11, 2023
Klasse dafür laufen Postboten dann demächst 5 km mehr am Tag damit wir uns langsam der 30km Grenze annähern. Miese Arbeitsbedingungen, die immer schlimmer werden waren nicht mal teil der Verhandlungen. Verdi hat 2015 bereits enttäuscht, macht dies heute auch. Zeit für austritt.
— Dosenfall (@dosenfall) March 11, 2023
Genau lesen, das ist kein gutes Angebot! Inflationsausgleich wären einmalig 3.000€ steuerfrei möglich. Eine Aufteilung davon stellt keine wirkliche Erhöhung des Lohns dar sondern nur eine Verschiebung der Auszahlung einer möglichen Inflationsausgleichsprämie
— Hei Schönin (@HeiSchonin) March 11, 2023
Danke für NICHTS!!! Vor ein paar Wochen wurde ein ähnliches Angebot noch abgelehnt. Wieder mal von euch enttäuscht worden. Wird Zeit aus der Gewerkschaft auszutreten.
— Benny 🇪🇺 (@Mrdiggaer) March 11, 2023
Unglaublich was ihr da als Erfolg verkaufen wollt.
— antifa_nurse 🔆 😷. #AZGatheBleibt🏴 #FreeLina (@antifa_nurse) March 11, 2023
Hoffentlich wir für weiterführen des Kampfes gestimmt
Herrlich, wie die mögliche Inflationsprämie von 3.000€ einfach auf ein Jahr gestreckt und als Lohnerhöhung verkauft wird. Die eigentliche Lohnerhöhung kommt dann erst im April 2024.
— Simon S. (@Soermen) March 11, 2023
Au weia @_verdi, so etwas wurde eigentlich auf der Urabstimmung deutlich angelehnt.
Gleiches Angebot etwas anders formuliert. Wir haben 86% dieses Angebot abgelehnt.
— Asım ALTAY (@AsimALTAY) March 11, 2023
Für Jahr 2023 0% Reales Gehaltserhöhung
Danke Ver.di für 0%
Gewerkschaftsbosse, die die Beschäftigten verarschen. Das Angebot ist doch ein Witz.
— ibu‘ibu (@ibuibu_nk) March 11, 2023
Das ist kein gutes Angebot!
— balstörig (@balstoerig) March 11, 2023
Keine Tabellenentgelderhöhung!
Das ist eine versteckte Nullrunde. Keine höhere Einzahlung in das Sozialsystem durch den AG.
Hier werden Sonderzahlungen als Lohnerhöhung verkauft.
Taschenspielertrick!
Verdi bewertet Tarifeinigung als positiv
Die Gewerkschaft selber zeigt sich erfreut über das Tarifergebnis. „Das ist ein gutes Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder nicht hätte erreicht werden können“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis in einer Meldung der Gewerkschaft.
„Positiv sind die hohe Einmalzahlung im April, die Erhöhung der monatlichen Inflationsausgleichssonderzahlung um 20 Prozent gegenüber dem letzten Angebot und das Vorziehen der tabellenwirksamen Festbetragserhöhung um acht Monate. Mit diesem Tarifergebnis wird unser wichtigstes Ziel, einen Inflationsausgleich insbesondere für die unteren Einkommensgruppen zu schaffen, nach den aktuellen Prognosen der zu erwartenden Preissteigerungsrate erreicht.“
In einer erneuten Urabstimmung unter den Verdi-Mitgliedern soll nun über die Ablehnung oder Annahme des neuen Tarifvertrages abgestimmt werden. Entscheidet sich die deutliche Mehrheit gegen das Angebot, könnten doch noch unbefristete Streiks der Post-Angestellten drohen.
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