Amazon nimmt viel Geld in die Hand, um seine Logistik auszubauen – und das nicht nur in puncto Flugzeug-Leasing. Amazon will nun in sein Leipziger Logistiklager 1,2 Millionen Euro investieren, um die internen Prozesse zu verbessern.
Das Leipziger Amazon Logistikzentrum feiert dieses Jahr 10-jähriges Jubiläum. Als alteingesessener Standort muss sich das Leipziger Lager zunehmend neu erfinden. Um mit anderen – moderneren Logistikstandorten mithalten zu können – investiert Amazon 2016 rund 1,2 Millionen Euro in die Verbesserung der internen Prozesse.
„Zone Picking“ soll Picker effizienter und schneller machen
Hautaugenmerk bei den Neuerungen liegt auf der Einführung des sogenannten „Zone Picking“-Systems. Arbeitete bisher ein Kommissionierer eine Bestellung ab und lief dabei durch sämtliche Hallen und Gänge, sollen zukünftig mehrerer Picker an einer Bestellung arbeiten können. Entsprechend bekommen die einzelnen Picker eigene Zonen zugeordnet, in denen sie sich bewegen. Statt eines Auftrages werden künftig mehrere Aufträge gleichzeitig abgearbeitet – wie viele genau hängt dabei von der Größe der Produkte ab. Denn neue Wagen mit festen Sammelkisten bestimmen nun die Anzahl der Produkte, die mit einem Mal gepickt werden können. Das Ziel des „Zone Picking“, für das in Leipzig auch ein neues Schichtsystem eingeführt wurde, besteht darin, die Wege der Picker effizienter zu machen. Dies soll wiederrum die Bearbeitung der Kundenbestellungen beschleunigen.
Für die Einführung des sogenannten „Zone Picking“ wird neben neuer Fördertechnik auch weiteres Personal benötigt. Ditmar Jüngling, Standortleiter des Leipziger Amazon Lagers, erklärt gegenüber dem Logistik Watchblog, dass das Finden der neuen Mitarbeiter kein Problem war, während sich hingegen die Mitarbeitersuche für das Weihnachtsgeschäft in den letzten Jahren schon deutlich schwieriger gestaltet hat.
Gerüchte um Flughafenkauf sind Gerüchte
Im Gespräch sprach Stephan Eichenseher, Public Relations Manager bei Amazon, auch über die großen Pläne von Amazon in puncto Logistik. Gerade das Leasen von 20 Flugzeugen, sowie die Gerüchte um den Kauf eines Flughafens in Deutschland, beherrschten in letzter Zeit die Schlagzeilen. Angesprochen auf die Kaufgerüchte zum Flughafen erklärte Eichenseher, dass es sich dabei um Gerüchte handelt „und um nichts anderes.“
Auf die Frage nach der Video-Abschreckung bei Diebstählen erklärte André Preuß, Senior HR Manger am Leipziger Standort, dass es so etwas in Leipzig nicht gibt. Ohnehin handle es sich in den USA nicht um Videos, sondern um hinweisähnliche Anzeigen, die keine echten Mitarbeiter zeigen – es seien viel mehr stilisierte Grafiken. In Leipzig setzt man eher auf Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern. Ohnehin sei die Diebstahlrate sehr gering, wobei die Rate zum Weihnachtgeschäft höher liegt als sonst. In Leipzig sei man zudem darum bemüht, Diebstähle bereits im Prozess auszuschließen.
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