Daimler verspricht sich viel von der Vernetzung seiner Lkw mit allen am Logistik- und Transportprozess beteiligten Akteuren. Deshalb investiert das Unternehmen in den nächsten Jahren rund eine halbe Milliarde Euro in das Vorhaben. Langfristig sollen dadurch Kosten gespart und die Umwelt weniger belastet werden.
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Daimler möchte rund eine halbe Milliarde Euro bis zum Jahr 2020 in die Vernetzung seiner Lkw investieren. Das soll dem Unternehmen und seinen Kunden einen Leistungsschub bringen und zudem die Logistik sicherer und umweltschonender machen. Die Lkw sollen langfristig mit allen am Logistik- und Transportprozess beteiligten Akteuren vernetzt sein.
„FleetBoard und Detroit Connect werden wesentlich dazu beitragen, bislang noch ungenutzte Potenziale im Straßengüterverkehr zu heben – sowohl in den hoch entwickelten Märkten der Triade als auch in den Schwellenländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas“, sagte Dr. Wolfgang Bernhard, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler Trucks & Daimler Buses.
Künftige Leerfahrten vermeiden und mehr Daten erheben
Weltweit hat Daimler bereits nach eigenen Angaben 365.000 Nutzfahrzeuge über seine Programme Fleetboard und Detroit Connect vernetzt. „Als im November 2007 das erste iPhone vorgestellt wurde, nutzten unsere Kunden schon sieben Jahre lang FleetBoard. Seit inzwischen über 15 Jahren können sie damit sowohl in ihren Lkw der Marke Mercedes-Benz als auch in den Fahrzeugen anderer Fabrikate ihr Fuhrpark- und Fahrermanagement effizient steuern. Niemand hat auf diesem Gebiet mehr Erfahrung als Mercedes-Benz Lkw“, sagte Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Lkw zu den Programmen.
Interessant ist auch, dass andere Unternehmen ihre Lkw mit dem FleetBoard-System ausstatten und so ihre Fahrzeuge vernetzen können. FleetBoard ist ein Tochterunternehmen von Daimler Trucks.
Die Möglichkeiten der Vernetzung der Fahrzeuge sind dabei sehr vielfältig. Die Fahrzeuge können zum Beispiel in Echtzeit mit den Zuständigen den technischen Zustand des Motors kommunizieren und so in kürzester Zeit Probleme melden. Es kann zum Beispiel auch jederzeit der Standort des Lkw, der Benzinverbrauch oder die aktuelle Geschwindigkeit aus der Ferne eingesehen werden. „Der vernetzte Lkw verbindet alle am Transport Beteiligten: Fahrer, Disponent, Flottenbetreiber, Werkstatt, Hersteller, aber auch Versicherungen oder staatliche Behörden. Sie erhalten Informationen in Echtzeit, die vorher so nicht verfügbar waren“, heißt es von Daimler.
Neben dem rein technologischen Aspekt möchte Daimler auch die Logistikprozesse durch die Vernetzung optimieren. Denn bislang seien in Europa rund 25 Prozent aller gefahrenen Lkw-Kilometer Leerfahrten. Durch neue Frachtbörsen auf Basis der Daten aus dem vernetzten Lkw könnten Logistik-Unternehmen ihre Fahrzeuge künftig deutlich besser auslasten und damit Leerfahrten reduzieren, heißt es von Daimler.
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