DPD und GLS tun sich zusammen – und wollen mit einem gemeinsamen Partnernetzwerk jetzt mehr Möglichkeiten zur Paketannahme und -abgabe schaffen. Erklärtes Ziel der Zusammenarbeit ist es, ein flächendeckendes „Out of Home“-Partnernetzwerk zu etablieren, wie beide Unternehmen aktuell verkündeten.
Derzeit betreiben beide Paketdienstleister jeweils rund 8.000 Paketabgabe- und -annahmestellen. Dazu zählen unter anderem Paketshops, die von Händler:innen betrieben werden. Diese mussten sich bisher entscheiden, ob sie entweder ein DPD- oder GLS-Paketshop sein wollen. Diese Exklusivität wurde nun im Rahmen der Kooperation aufgehoben. Neben den Shops soll es zudem gemeinsam genutzte Paketautomaten geben. Diese dürften dann so ähnlich funktionieren, wie die Packstationen der DHL Group.
Out-of-Home-Zustellung im Trend
Der Aufbau des Paketstationen-Netzwerks basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel, Städten und Kommunen sowie weiteren Anbietern von Paketstationen. Paketstationen sollen nur wenige Minuten von den Verbraucher:innen entfernt sein. „Diese Netzwerkpartnerschaft ist der schnellste Weg, unseren Kunden den besten Service zu bieten“, erklärt Karsten Schwarz, CEO von DPD Deutschland, zur Kooperation. Mehr als ein Viertel der deutschen Online-Shopper bevorzuge die Zustellung an einen Paketshop – „Tendenz steigend“, sagt er mit Verweis auf Daten aus dem aktuellen Geopost E-Shopper-Barometer.
Auch in anderen Märkten ist längst eine Verschiebung weg von der Haustürzustellung zu beobachten, bestätigte Achim Dünnwald, CEO von GLS Germany, im Pressegespräch am Dienstag. So gehöre beispielsweise in Dänemark die Zustellung an Paketshops oder -automaten zum Standard, die Zustellung an die eigene Adresse kostet dort extra. In Polen treibt der Anbieter InPost die Out-of-Home-Zustellung voran. „Wir halten ein offenes Netzwerk für die richtige Antwort auf die Marktsituation“, so Dünnwald. In den nächsten drei Monaten soll es voraussichtlich insgesamt 10.000 gemeinsame Shops bzw. Automaten geben. Bis 2027 will man dann ein Partnernetz von rund 20.000 Out-of-Home-Punkten aufbauen – und so eines der dichtesten nationalen Netzwerke bieten. Über die Höhe der Investitionen bewahrt man Stillschweigen, sie soll sich aber im Bereich eines zweistelligen Millionenbetrages bewegen.
Händler können Out-of-Home-Zustellung im Check-out anbieten – und sparen?
Die Zustellung an Paketshops oder -automaten spart im Vergleich zur Zustellung direkt an die Haustür der Empfänger:innen auch Ressourcen. So ist die Haustürzustellung kostspieliger, weil mehr Adressen angefahren werden müssen – und nicht immer ist die Zustellung erfolgreich, etwa wenn bei der Lieferung niemand zu Hause ist. Zustellungen an Paketshops oder Paketautomaten hingegen bündeln die Sendungen und so reduziert sich auch der Aufwand. Auch ist es nachhaltiger. Darüber hinaus profitieren auch die Kommunen von weniger Lieferverkehr, führte der DPD-Deutschland-Chef aus.
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