Verbraucher müssen sich im kommenden Jahr auf deutlich höhere Preise beim Brief- und Paketversand einstellen. Die Bundesnetzagentur hatte bereits im September den Spielraum für eine Preiserhöhung bekannt gegeben, dieser wurde nun auch offiziell bestätigt.

Für die einzelnen Bereiche (auch „Körbe“ genannt) ergeben sich nun folgende durchschnittlichen Erhöhungsmöglichkeiten:

  • Privatkunden Brief: 10,48 Prozent
  • Teilleistungen (Geschäftspost): 10,48 Prozent
  • Privatkunden Paket: 7,21 Prozent

Die letzte Portoerhöhung fand 2022 statt. Damals wurden die Preise für den Briefversand um 4,6 Prozent angehoben. Dass der Spielraum nun gut doppelt so hoch angesetzt wurde, liegt vor allem an den zuletzt stark gesunkenen Briefmengen sowie dem inflationsbedingten Kostenanstieg bei der DHL Group.

Genaue Preissteigerungen noch ungewiss

Wie genau die neuen Preise ab dem 1. Januar 2025 aussehen, ist allerdings noch nicht klar. Die DHL Group hat die Möglichkeit, die zugelassenen Erhöhungsspielräume selbst festzulegen und auf die einzelnen Bereiche zu verteilen. Das heißt, es besteht die Option,  die Preise einzelner Produkte stärker und andere wiederum schwächer anzuheben, wie es in der Erklärung der Bundesnetzagentur heißt. Post-Chef Tobias Meyer hat laut dem Spiegel aber bereits angekündigt, die Preise „ungefähr gleichmäßig“ anheben zu wollen. Ein Standardbrief könnte dann von aktuell 85 Cent auf 95 Cent angehoben werden.

Die neuen Portopreise sollen ab dem 1. Januar 2025 für zwei Jahre, sprich bis zum 31. Dezember 2026, gelten.

DHL empfindet Erhöhung als zu gering

Die DHL Group zeigt sich mit den von der Bundesnetzagentur eingeräumten Erhöhungsspielräumen allerdings weniger zufrieden. „Die Erhöhung der Briefpreise um circa 10 Prozent für die kommenden zwei Jahre klingt zunächst nach viel – letztlich bleiben die Briefentgelte damit aber dennoch zu gering“, wird ein Konzernsprecher bei der Stuttgarter Zeitung zitiert. Bereits im September hatte der Bonner Logistiker seinen Unmut über den seines Erachtens zu geringen Spielraum für die Anhebung der Preise kundgetan. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, kontert: „Die Forderung der Post nach einem noch stärkeren Anstieg kann ich nicht nachvollziehen. Die Kosten, die die Post uns vorgelegt hat, geben das nicht her. Wenn wir den Forderungen folgen würden, würden Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen doppelt belastet.“

Die Deutsche Post AG kann nun gemäß den genehmigten Spielräumen die neuen Preise bei der Bundesnetzagentur beantragen. Entsprechen diese den Vorgaben, erfolgt innerhalb von vier Wochen die Genehmigung.

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