Vor einigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass die DHL aktuell eine andere Methode testet, um Empfänger darüber zu informieren, wenn ein Paket nicht zugestellt werden konnte: Statt der klassischen Benachrichtigungskarte hatten Kunden Briefe mit einem Abholcode erhalten, in dem darüber informiert wurde, dass die Sendung in einer Packstation oder Filiale abgeholt werden kann.

Diese Methode ist allerdings nicht neu, sondern wurde schon in der Vergangenheit in besonderen Fällen, wie innenliegenden Briefkastenanlagen, zu denen der Paketzusteller keinen Zugriff hat, angewendet. Laut einer DHL-Sprecherin wird die zentrale Benachrichtigung per Brief derzeit außerdem in wenigen Niederlassungen genutzt. „Für alle anderen Fälle bleibt es bei der klassischen Benachrichtigungskarte, die unsere Zustellerinnen und Zusteller vor Ort ausdrucken“, betont DHL.

Mehr Zeit zur Abholung des Pakets?

Mit der neuen Benachrichtigung per Brief ergeben sich für Kunden allerdings auch andere Voraussetzungen bei der Abholung. Die Benachrichtigungskarte landet direkt nach dem Zustellversuch im Briefkasten des Empfängers und informiert unter anderem auch über die Frist, wie lange er oder sie nun Zeit hat, das Paket am entsprechenden Lagerort abzuholen. Bei einer zentralen Benachrichtigung per Brief erhalten die Kunden – besonders mit Blick auf die Verlängerung der Brieflaufzeiten seit Beginn des Jahres – diese Information nun deutlich später. Oft liegt die Sendung dann schon einige Tage am Lagerort, ehe der Empfänger überhaupt die Nachricht bekommt, dass ein Zustellversuch gescheitert ist. Verändert sich dadurch also die Abholzeit für solche Pakete?

Die klare Antwort von DHL dazu lautet: Nein, die Lagerfrist verändert sich dadurch nicht.

Zeitfaktor als Grund für den neuen Prozess?

Nun stellt sich die Frage, warum die DHL überhaupt am bewährten Prozess mit den klassischen Benachrichtigungskarten schraubt. Der Zeitfaktor spielt dabei laut dem Bonner Logistiker jedenfalls keine Rolle. „Da der Ausdruck der Benachrichtigungskarte nur wenig Zeit in Anspruch nimmt und für die Briefbenachrichtigung auch Aufwand anfällt (z. B. in der Sortierung und beim Transport), geht es hierbei nicht um Zeitersparnis, sondern die zuverlässige Information der Kundinnen und Kunden über den Abholort ihrer Sendung“, so die DHL-Sprecherin auf Nachfrage.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com