Das neue Jahr beginnt bei der Deutschen Post AG mal wieder mit Tarifverhandlungen. In regelmäßigen Abständen streiten sich der Bonner Konzern und Gewerkschaften wie Verdi um Löhne, Urlaubstage und verschiedene andere Benefits – und das nicht selten zum Nachteil der Verbraucher, wenn die Gewerkschaften ihre Forderungen mit Streiks durchsetzen wollen.
Die erste Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifstreit wurde bereits am 8. Januar abgehalten, von beiden Seiten gab es keine Annäherungen, laut Verdi hat die Deutsche Post kein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorgelegt. Nun soll es am 23. und 24. Januar 2025 in die zweite Runde gehen. Allerdings ist fraglich, ob dieses Treffen erfolgreicher verlaufen wird.
Das will die Gewerkschaft
Die Forderungen von Verdi in den aktuellen Tarifverhandlungen umfassen eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent für alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden. Außerdem wird ein Anspruch auf drei zusätzliche Urlaubstage für alle, einschließlich Auszubildender, gefordert, ergänzt durch einen weiteren Urlaubstag exklusiv für Verdi-Mitglieder. Zusätzlich soll die Postzulage weiterhin gewährt werden.
Diese Forderungen hatte die Deutsche Post AG bereits in den ersten Verhandlungen als viel zu hoch bewertet und abgelehnt. Der Logistiker betonte, dass man bei der derzeitigen schlechten wirtschaftlichen Lage diesen nicht nachgehen könne. Verdi wiederum hat dieser Begründung widersprochen, „denn nur mit deutlichen Lohnsteigerungen lassen sich die noch immer hohen Kosten für die unverzichtbaren Grundlagen des täglichen Lebens wie Lebensmittel, Wohnraum, Energie und Transport bewältigen“, so die Gewerkschaft.
Erste Warnstreiks führen zu Verzögerungen
Im Zuge der ersten Tarifverhandlung kam es bereits regional zu Warnstreiks. So sind Mitarbeiter des Paket- und Briefzentrums in Osterweddingen (Landkreis Börde), der Transportbereich sowie mehrere Zustellstützpunkte in der Niederlassung Magdeburg am 8. Januar in einen 24-stündigen Ausstand getreten, am gestrigen Dienstag kamen rund 1.000 Postmitarbeiter in der Stadthalle Bielefeld zusammen. Diese Betriebsversammlungen sollen in den kommenden Tagen und Wochen fortgesetzt werden, sodass es regional immer mal wieder zu leichten Verzögerungen bei der Brief- und Paketzustellung kommen kann.
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben