Briefe und Pakete: Wieder drohen massive Verzögerungen in der Zustellung

Veröffentlicht: 15.01.2025
imgAktualisierung: 15.01.2025
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
15.01.2025
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Zustellerin Deutsche Post
huettenhoelscher / Depositphotos.com
Bei der Deutschen Post AG wird mal wieder um die Bezahlung gestritten. In den kommenden Wochen könnten Streiks die Zustellung lahmlegen.


Das neue Jahr beginnt bei der Deutschen Post AG mal wieder mit Tarifverhandlungen. In regelmäßigen Abständen streiten sich der Bonner Konzern und Gewerkschaften wie Verdi um Löhne, Urlaubstage und verschiedene andere Benefits – und das nicht selten zum Nachteil der Verbraucher, wenn die Gewerkschaften ihre Forderungen mit Streiks durchsetzen wollen.

Die erste Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifstreit wurde bereits am 8. Januar abgehalten, von beiden Seiten gab es keine Annäherungen, laut Verdi hat die Deutsche Post kein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorgelegt. Nun soll es am 23. und 24. Januar 2025 in die zweite Runde gehen. Allerdings ist fraglich, ob dieses Treffen erfolgreicher verlaufen wird.

Das will die Gewerkschaft

Die Forderungen von Verdi in den aktuellen Tarifverhandlungen umfassen eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent für alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden. Außerdem wird ein Anspruch auf drei zusätzliche Urlaubstage für alle, einschließlich Auszubildender, gefordert, ergänzt durch einen weiteren Urlaubstag exklusiv für Verdi-Mitglieder. Zusätzlich soll die Postzulage weiterhin gewährt werden.

Diese Forderungen hatte die Deutsche Post AG bereits in den ersten Verhandlungen als viel zu hoch bewertet und abgelehnt. Der Logistiker betonte, dass man bei der derzeitigen schlechten wirtschaftlichen Lage diesen nicht nachgehen könne. Verdi wiederum hat dieser Begründung widersprochen, „denn nur mit deutlichen Lohnsteigerungen lassen sich die noch immer hohen Kosten für die unverzichtbaren Grundlagen des täglichen Lebens wie Lebensmittel, Wohnraum, Energie und Transport bewältigen“, so die Gewerkschaft.

Erste Warnstreiks führen zu Verzögerungen

Im Zuge der ersten Tarifverhandlung kam es bereits regional zu Warnstreiks. So sind Mitarbeiter des Paket- und Briefzentrums in Osterweddingen (Landkreis Börde), der Transportbereich sowie mehrere Zustellstützpunkte in der Niederlassung Magdeburg am 8. Januar in einen 24-stündigen Ausstand getreten, am gestrigen Dienstag kamen rund 1.000 Postmitarbeiter in der Stadthalle Bielefeld zusammen. Diese Betriebsversammlungen sollen in den kommenden Tagen und Wochen fortgesetzt werden, sodass es regional immer mal wieder zu leichten Verzögerungen bei der Brief- und Paketzustellung kommen kann.

Auch größere Warnstreiks sind nicht ausgeschlossen, in der Vergangenheit haben die Gewerkschaften Verdi und DPVKOM immer wieder zu bundesweiten Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wenn die Diskussionen mit dem Arbeitgeber Deutsche Post AG ins Stocken geraten sind. Solange es im aktuellen Tarifstreit also keine Einigung gibt, müssen Verbraucher mit Streiks der Post-Angestellten und eventuellen Verzögerungen in der Zustellung rechnen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 15.01.2025
img Letzte Aktualisierung: 15.01.2025
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

KOMMENTARE
1 Kommentare
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cf
17.01.2025

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Vielleicht resultiert die "schlechte wirtschaftliche Lage" ja aus immer weiter steigenden Paketpreisen, die bei hohem Paketaufkokmmen nochmals mit Zuschlägen versehen werden, und gleichzeitig immer längeren Zustellzeiten. Wie wäre es, wenn DHL die Packstationen mal ausbaut und einen günstigeren Paketpreis für Pakete berechnet, die an Packstationen zugestellt werden. So steigt die Nutzung und die Fahrer werden entlastet, da sie nicht mehr von Tür zu Tür gondeln müssen sondern vermehrt nur noch Packstationen anfahren. Das spart unter dem Strich Zeit und Geld, dass dann wieder zu attraktiveren Preisen führt...