Nachdem sich die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi auch nach drei Verhandlungsrunden im Tarifstreit nicht einigen konnten, kommt es nun – wenig überraschend – zur nächsten Streikwelle. Verdi hat die Beschäftigten des Bonner Logistikers am gestrigen Dienstag dazu aufgerufen, bundesweit in Brief- und Paketzentren zu streiken. Betroffen waren die Spät- und Nachtschichten bis Mittwochmorgen.
„Das von den Arbeitgebern in der dritten Verhandlungsrunde vorgelegte Angebot ist völlig unzureichend und würde bei Annahme spürbare Reallohn-Einbußen für die Beschäftigten bedeuten“, erklärte Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin.
Streiks sorgen für Verspätung von Millionen Paketen
Bereits seit Jahresbeginn streiten sich die Deutsche Post und die Gewerkschaft um neue Konditionen beim Tarifvertrag. Eine Einigung konnte bislang nicht erzielt werden, weswegen Verdi ihre Forderungen in den vergangenen zwei Monaten immer wieder mit Streiks untermauert hat. Noch ist nicht absehbar, was die Arbeitsniederlegungen für Auswirkungen auf die Kunden haben werden, so ein Firmensprecher gegenüber der Tagesschau. Gleichzeitig äußerte der Logistiker aber auch sein Unverständnis: „Der Aufruf zu weiteren Warnstreiks ist unnötig und geht zulasten unserer Kunden.“
Nach Informationen des NDR werden wohl alleine im Norden Deutschlands mehr als 750.000 Pakete liegen bleiben. Beim letzten Streik vor gut drei Wochen waren es mehr als 1,4 Millionen Pakete und 100.000 Briefe, die verspätet an die Kunden zugestellt wurden.
Am 3. und 4. März werden die Verhandlungen zwischen der Post und Verdi fortgesetzt. Dann erwartet die Gewerkschaft „ein deutlich verbessertes Angebot“.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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