Es geht wieder leicht bergauf bei der DHL Group. Im ersten Quartal des aktuellen Jahres konnte der Konzernumsatz um 2,8 Prozent auf 20.809 Millionen Euro gesteigert werden. Auch das Ebit legte leicht zu und erreichte 1.370 Millionen Euro, ein Wachstum von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 bestätigt. Der Konzern rechnet weiterhin mit einem operativen Ergebnis von mindestens sechs Milliarden Euro. In diese Prognose wurden allerdings die aktuellen Änderungen in der Zoll- und Handelspolitik noch nicht eingerechnet, die laut der DHL „erhebliche negative, aber auch positive Auswirkungen“ auf den Logistiker haben könnten. In den kommenden Jahren will sich das Unternehmen außerdem auf das Programm „Fit for Growth“ konzentrieren. Damit soll der Konzern schlanker und effizienter aufgestellt werden. In diesem Zusammenhang wurde bereits ein Abbau von rund 8.000 Stellen angekündigt.

Zölle machen den Handel „teurer und komplexer“

Trotz des positiven Starts in das Jahr 2025 spürt auch der Bonner Logistiker die ersten Auswirkungen der neuen US-Zölle. Wie DHL-Chef Tobias Meyer betont, war das erste Quartal allen voran durch die US-Zoll- und Handelspolitik sowie eine allgemeine wirtschaftliche Zurückhaltung geprägt. „Die US-Zollpolitik hat zwar erst Anfang April eine neue Dynamik erreicht – dennoch war die Verunsicherung der Kunden im ersten Quartal deutlich spürbar“, fasst CFO Melanie Kreis die aktuelle Situation zusammen.

Die Finanzchefin geht allerdings nicht davon aus, dass sich die Situation bald auflösen wird, im Gegenteil werden sich ihrer Ansicht nach die Handelsmuster in den kommenden Monaten weiter verändern. Mit Blick auf die Zölle betont Kreis, dass es in Zukunft wohl noch „teurer und komplexer“ wird.

Portoerhöhung trägt das deutsche Geschäft

Trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds konnte die DHL Group besonders im deutschen Geschäft zulegen. Die bisher kriselnde Sparte Post & Paket Deutschland konnte den Umsatz von 4.266 Millionen Euro auf 4.428 Millionen steigern, auch beim Gewinn ging es von 194 Millionen auf 281 Millionen Euro nach oben. Das Wachstum sei laut der DHL vor allem auf die Portoerhöhung zu Beginn des Jahres zurückzuführen. „Die neuen Preise im Briefgeschäft haben den erwarteten und dringend notwendigen Beitrag zum Ergebnis geleistet“, so Melanie Kreis.

Allerdings bleibt die Situation für das Briefgeschäft in Deutschland weiterhin schwierig. „Die Kosten sind stark gestiegen und steigen weiter, die Briefmengen sind bereits stark gesunken und auch hier setzt sich der beschleunigte Volumenrückgang fort“, beschreibt die Finanzchefin die Herausforderungen für die DHL Group.

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