In den letzten Tagen haben mehrere Hundert der insgesamt etwa 7.000 Beschäftigten am DHL-Luftfahrtdrehkreuz Leipzig/Halle ihre Arbeit niedergelegt. Der Streik dauerte von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen – insgesamt waren 37 Stunden angesetzt.
Dazu aufgerufen hatte die Gewerkschaft DPVKOM. Es werde damit gerechnet, dass es „zu erheblichen Verzögerungen bei der Bearbeitung von mehreren Tausend Sendungen“ komme, teilte die Gewerkschaft vorab mit. Lieferverzögerungen an Privatpersonen seien infolge des Streiks nicht wahrscheinlich – es sei denn, sie erwarten Express-Lieferungen, schreibt die Leipziger Volkszeitung (LVZ).
Allerdings könnten sich Streiks gegebenenfalls auf die Warenbeschaffung für die Geschäftskundschaft auswirken: „Die Frachtladungen gehen vor allem an Unternehmen“, erklärte Matthias Persson von der DHL Group gegenüber der LVZ. In der ersten Streik-Nacht sei es Persson zufolge aber noch nicht zu Verzögerungen gekommen.
Gewerkschaft kritisiert Lohngefälle zwischen Ost und West
Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft Tarifverhandlungen mit dem Logistikkonzern erreichen. Sie fordert für die Beschäftigten im DHL Hub eine Lohnerhöhung um 500 Euro als Sockelbetrag, um die Lohnunterschiede zwischen den Mitarbeitenden im Westen und Osten auszugleichen. Die Beschäftigten in Leipzig würden demnach in einigen Entgeltgruppen 700 Euro monatlich weniger erhalten. „Das ist ein Skandal“, kritisiert DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus in dem Streikaufruf. Der monatliche Einstiegslohn sei mit 2.443,31 Euro zudem insgesamt niedrig, weshalb auch eine lineare Erhöhung aller Gehälter um acht Prozent sowie ein 13. Monatsgehalt eingefordert werden.
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