Das Briefgeschäft der DHL Group befindet sich schon länger auf einem absteigenden Ast. „Wir hatten in den vergangenen Jahren einen Briefrückgang von zwei bis drei Prozent pro Jahr. 2023 ist das Geschäft dann um sechs Prozent eingebrochen, und im ersten Halbjahr dieses Jahres hat sich dieser Rückgang weiter so fortgesetzt“, bestätigt Nikola Hagleitner, Vorständin für das deutsche Post- und Paketgeschäft, den aktuellen Trend im Gespräch mit der Berliner Morgenpost.
Besonders der private Briefversand geht stark zurück. Hagleitner sieht wenig Chancen auf eine Erholung, denn der wegbrechende Marktanteil beim Briefgeschäft „sei auf ewig verloren“. Dennoch erwartet sie, dass Briefe auch in den kommenden Jahren eine Rolle spielen werden, etwa bei Wahlen, weshalb sie nicht gänzlich verschwinden werden. Auch wenn das Briefgeschäft schrumpft, ist es noch kein Verlustgeschäft.
Keine Pläne für Verkauf, aber Umstrukturierung
Aufgrund der schlechten Zahlen wurde bereits in der Vergangenheit immer wieder spekuliert, die DHL Group könnte sich vom Briefgeschäft trennen und die Sparte verkaufen. Diese Gerüchte wies Hagleitner jetzt allerdings klar zurück. „Spekulationen um den Verkauf des Briefgeschäfts kann ich eine klare Absage erteilen.“ Die Integration von Brief- und Paketdiensten innerhalb des Unternehmens sei inzwischen so weit fortgeschritten, dass ein Verkauf „wirtschaftlich widersinnig“ wäre, da Deutschland der größte E-Commerce-Markt Europas ist.
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