DHL: Verkauf des deutschen Post- und Paketgeschäfts wäre wirtschaftlich widersinnig

Veröffentlicht: 23.10.2024
imgAktualisierung: 23.10.2024
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
23.10.2024
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Schild DHL Group Deutsche Post
kittyfly / Depositphotos.com
Die DHL will das Post- und Paketgeschäft ausgliedern, ein Verkauf der strauchelnden Briefsparte sei derzeit allerdings nicht geplant.


Das Briefgeschäft der DHL Group befindet sich schon länger auf einem absteigenden Ast. „Wir hatten in den vergangenen Jahren einen Briefrückgang von zwei bis drei Prozent pro Jahr. 2023 ist das Geschäft dann um sechs Prozent eingebrochen, und im ersten Halbjahr dieses Jahres hat sich dieser Rückgang weiter so fortgesetzt“, bestätigt Nikola Hagleitner, Vorständin für das deutsche Post- und Paketgeschäft, den aktuellen Trend im Gespräch mit der Berliner Morgenpost.

Besonders der private Briefversand geht stark zurück. Hagleitner sieht wenig Chancen auf eine Erholung, denn der wegbrechende Marktanteil beim Briefgeschäft „sei auf ewig verloren“. Dennoch erwartet sie, dass Briefe auch in den kommenden Jahren eine Rolle spielen werden, etwa bei Wahlen, weshalb sie nicht gänzlich verschwinden werden. Auch wenn das Briefgeschäft schrumpft, ist es noch kein Verlustgeschäft.

Keine Pläne für Verkauf, aber Umstrukturierung

Aufgrund der schlechten Zahlen wurde bereits in der Vergangenheit immer wieder spekuliert, die DHL Group könnte sich vom Briefgeschäft trennen und die Sparte verkaufen. Diese Gerüchte wies Hagleitner jetzt allerdings klar zurück. „Spekulationen um den Verkauf des Briefgeschäfts kann ich eine klare Absage erteilen.“ Die Integration von Brief- und Paketdiensten innerhalb des Unternehmens sei inzwischen so weit fortgeschritten, dass ein Verkauf „wirtschaftlich widersinnig“ wäre, da Deutschland der größte E-Commerce-Markt Europas ist.

Dennoch wird sich einiges im Unternehmen ändern, denn der Bonner Logistiker plant, das deutsche Post- und Paketgeschäft auszugliedern und eigene Gesellschaften zu gründen. Im Rahmen der „Strategie 2030“ wird die Post- und Paketsparte zukünftig eigenständig innerhalb der Deutsche Post AG agieren. Ziel der Umstrukturierung ist es, die Konzernstruktur zu vereinfachen und das Geschäft langfristig rentabel zu gestalten. „Wir als Post und Paket Deutschland tragen momentan nichts zur Dividende bei“, so Hagleitner. Sie betont, dass jeder Geschäftszweig langfristig eigenständig wirtschaften müsse, um die Zukunft der Mitarbeitenden zu sichern. Der vollständige Übergang zur Eigenständigkeit wird allerdings noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 23.10.2024
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Corinna beschäftigt sich mit allem rund um Logistik: von Versandbedingungen und Portokosten bis zu Poststreiks und den großen Playern wie DHL und Hermes.

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