Nach herausfordernden Jahren stellt die Otto Group nun die Weichen für eine stabile und profitable Zukunft – und dabei soll der Paketdienstleister Hermes Germany nun doch eine zentrale Rolle spielen. Während der Mutterkonzern insgesamt im Geschäftsjahr 2025/2026 wieder deutlich bessere Ergebnisse verzeichnet, bleibt Hermes weiterhin das Sorgenkind des Modekonzerns. Der Paketdienst schlägt mit einem Jahresfehlbetrag inklusive Abschreibungen in Höhe von 231 Millionen Euro zu Buche.
In den letzten Wochen wurde immer wieder spekuliert, ob Hermes Germany verkauft werden soll. Derzeit hält die Otto Group noch 75 Prozent am Zustellunternehmen, der Finanzinvestor Advent International hat 25 Prozent inne.
Hermes: Sanierung statt Verkauf?
Trotz aller Spekulationen über einen Verkauf scheint die Otto Group an der strauchelnden Tochterfirma festhalten zu wollen. „Wir haben nicht vor, Hermes Germany abzugeben“, stellte die Vorstandsvorsitzende Petra Scharner-Wolff in einem Interview mit der Welt jetzt klar.
Stattdessen plant die Otto Group, den Logistikdienstleister vollständig in den Konzern zurückzuholen. Der derzeitige 25-Prozent-Anteil des Finanzinvestors Advent soll zeitnah zurückgekauft werden. Ziel ist eine umfassende Sanierung und Neuausrichtung des Unternehmens. „Diesen Anteil werden wir zeitnah zurückkaufen und eine eigene Sanierung umsetzen“, betont Scharner-Wolff.
Die Otto Group sieht in Hermes eine Schlüsselrolle für die eigene Zukunft: Die logistische Infrastruktur ist essenziell für das E-Commerce-Geschäft und die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns. Mit einem konsequenten Restrukturierungsplan und einer klaren strategischen Ausrichtung will die Otto Group Hermes langfristig wieder auf Erfolgskurs bringen – und damit die Grundlage für nachhaltiges Wachstum im digitalen Handel schaffen.
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