Fast jeder Verbraucher hat schon einmal Probleme mit den hiesigen Zustellunternehmen gehabt: Verspätete, beschädigte oder gänzlich verlorene Sendungen sind leider keine Seltenheit. Dafür hat die Bundesnetzagentur jetzt den „Mängelmelder Post“ eingeführt, um den Bürgern eine einfache Möglichkeit zu bieten, Probleme bei der Brief- und Paketzustellung oder bei der Bereitstellung von Filialen und Poststationen zu melden.

„Der Mängelmelder Post hilft uns schwerwiegende, anhaltende oder wiederholte Unregelmäßigkeiten bei der Postversorgung schneller zu erkennen. Bei Bedarf können wir dann gezielt behördliche Schritte einleiten“, so Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, in der Ankündigung zum neuen Service.

Das Online-Tool steht unter www.bundesnetzagentur.de/post-beschwerde bereit und befindet sich derzeit noch in einer Pilotphase.

Bessere Erkennung von Zustellproblemen

Alle Meldungen aus dem Beschwerdetool fließen direkt in die Datenbank der Bundesnetzagentur ein. Damit will die Behörde langfristig die Qualität und flächendeckende Versorgung mit Postdienstleistungen sichern. Monatlich werden außerdem aktuelle Zahlen und Ursachen zu Zustellproblemen veröffentlicht.

In den letzten Jahren wurden regelmäßig Rekorde bei den Beschwerdezahlen über die hiesigen Postleistungen aufgestellt. Im ersten Halbjahr 2025 gingen bereits 22.981 negative Meldungen zu Postdienstleistungen ein – 13,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zum Vergleich: 2019 lag der Wert noch bei 8.700 Beschwerden.

Einschränkungen der Bundesnetzagentur

Der Mängelmelder dient allerdings ausschließlich der allgemeinen Erfassung von Mängeln und ersetzt keine individuelle Beschwerde bei Postunternehmen, betont die Behörde. Für verloren gegangene oder beschädigte Sendungen müssen Betroffene weiterhin direkt beim jeweiligen Anbieter Ansprüche geltend machen, da die Bundesnetzagentur hier keine rechtlichen Eingriffsmöglichkeiten hat. 

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