Die Anzahl an Postfilialen in Deutschland ist über das Postgesetz geregelt. Ab 2.000 Einwohner:innen muss es mindestens eine Postfiliale in einer Gemeinde geben. Doch dieser Verpflichtung kommt die Deutsche Post mal mehr und mal weniger nach. Wie die Wirtschaftswoche jetzt unter Berufung auf die Deutsche Presseagentur mitteilt, sind aktuell 141 deutsche Dörfer ohne Anbindung an eine Postfiliale. Der Stand hat sich damit seit Juli sogar noch verschlimmert – da fehlten noch „nur“ 125 Filialen.
Abhilfe könnten Poststationen bringen
In vielen kleinen Orten dienen Kioske und kleine Einzelhandelsgeschäfte als Postfilialen. Doch mit dem zunehmenden Aussterben solcher Einrichtungen im ländlichen Raum verschwinden auch die möglichen Kooperationspartner der Post. Ein Sprecher des Bonner Konzerns merke gegenüber der DPA an, dass es „insbesondere in ländlichen Gebieten mit wenig ausgeprägter Einzelhandels-Infrastruktur sehr herausfordernd ist und wir immer wieder mit Geschäftsaufgaben von Filialpartnern rechnen müssen“.
Das bedeutet dabei jedoch nicht, dass die Dörfer komplett ohne Postleistungen auskommen. In vielen Dörfern stehen bereits Poststationen, welche die Dienste von Paketstationen sowie den Vertrieb von Briefmarken und andere Frankierdienste anbieten. Jedoch werden diese nach aktueller Gesetzeslage nicht als Filiale gezählt.
Das sollte sich im kommenden Jahr jedoch ändern. Ab dann greift die Novelle des Postgesetzes und erkennt in bestimmten Fällen auch Poststationen als Erfüllung der Filialpflicht an. Aktuell weisen dabei 27 der 141 unbesetzten Standorte einen solchen Automaten auf. Ob ein Automat gewertet wird oder nicht, muss die Post im Einzelfall mit den jeweiligen Kommunalvertreter:innen sowie der Bundesnetzagentur klären.
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