Für DHL-Kunden stehen zwei teure Monate bevor: Neben dem Peak-Zuschlag, der im November und Dezember erhoben wird, kommt in diesem Jahr erstmals ein weiterer Peak-in-Peak-Zuschlag hinzu. Rund um den Black Friday und Cyber Monday werden für zwei Wochen zusätzlich 50 Cent pro Paket fällig. Wer gedacht hat, dass es nach der Weihnachtszeit mit den Preisen wieder nach unten geht, wurde jetzt allerdings eines Besseren belehrt: Die DHL Group hat offiziell bestätigt, ab dem 1. Januar 2026 die Preise für Geschäftskunden erneut anheben zu wollen.
Die Ankündigung folgt auf ein Jahr mit zahlreichen Gebührenanhebungen:
- Januar: Portokosten für Briefsendungen steigen
- Januar: Höhere Paketpreise für Privatkunden
- März: Neue Gebühren für die Zollbearbeitung
- April: Strafgebühr für falsch gelabelte Sendungen
- Juli: Monatspauschale für Geschäftskunden
- Juli: Automatischer GoGreen-Plus-Zuschlag
- Juli: Preiserhöhung beim internationalen Paketversand
- Juli: Preisanpassung bei Warensendungen
- November: Neue Black-Friday-Gebühr für Geschäftskunden
Händler verärgert über weitere DHL-Preiserhöhung
Wenig überraschend löste die Neuigkeit bei den Händlern einen Sturm der Entrüstung aus. Viele Geschäftskunden wollen die neuen Preise nicht zahlen und ziehen stattdessen ein Wechsel zu einem anderen Dienstleister in Betracht:
„Wir haben inzwischen komplett gewechselt – eine Preiserhöhung von rund 25 % beim DHL-Kleinpaket und gleichzeitig immer schlechterer Service waren für uns einfach nicht mehr tragbar.“
„Wow...DHL hat auch unseren Warnhinweis nicht ernst genommen....nachdem wir von 3,95 Euro netto pro Paket auf nun 5,60 pro Paket innerhalb von wenigen Monaten hochgestuft wurden, ist nun endlich Schluss damit...diese maßlose Preistreiberei ist das Ende von DHL...das kann ja nur im Desaster enden.“
„Ist ja nicht nur die Preiserhöhung ab Januar, dazu kommt noch Maut und Co2 Zuschlag, Energiezuschlag, Peak Zuschlag und Peak in Peak Zuschlag..“
„Eine erneute Preiserhöhung wird aber auf jeden Fall dazu führen das ich mich nach einem anderen Versandunternehmen umsehen werde. Denn was DHL in den letzten 12 Monaten abliefert ist gelinde gesagt eine Frechheit.“
„Gefühlt alle 4 Monate kommt eine Preiserhöhung. So langsam wird es Zeit sich nach Alternativen umzusehen.“
Schlechter Service sorgt für Unverständnis
Was viele Kunden besonders ärgert, sind neben den gestiegenen Preisen der teilweise sehr schlechte Service. Bereits in den Sommermonaten kam es in vielen Regionen Deutschlands zu Verspätungen, sowohl bei Briefsendungen als auch bei Paketen. Wenn schon höhere Kosten, dann doch bitte auch für einen guten Service, so der Tenor in vielen Kommentaren.
„Die angebotenen Services werden immer schlechter, Laufzeiten immer länger, immer mehr Optionen werden angeboten, die, wie ich vermute, kein Mensch braucht. Die Preise machen viele Sendungen unattraktiv. Wir versenden mittlerweile halb soviele Pakete oder noch weniger und das zunehmend mit konkurrierenden Anbietern. Vielleicht kommen wir zurück, aber dann müssen Services, Laufzeiten und Kundenfreundlichkeit auf eben so hohem Niveau sein, wie die geforderten Preise.“
„DHL kriegt den Hals nicht voll. Immer höhere Preise bei immer schlechterem Service. Diese Gier widert mich an...“
„Ärgerlich finde ich die Preisverschleierung durch zig Zuschläge (Treibstoff, Peak, Peak in Peak, Zwangsbuchung GoGreen, neuerdings Abo-Modell). Die absoluten Kosten betreffend muß sich halt jeder entscheiden, ob er bei DHL bleibt oder wechselt. Ich beobachte ebenfalls, daß die Zustellqualität deutlich schlechter wird.“
Auch der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) hat sich zu den geplanten Preissteigerungen geäußert. „DHL ist seit jeher ein wichtiger Dienstleister für deutsche Online- und Versandhändler“, heißt es von Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh. „Die Partnerschaft leidet jedoch zunehmend unter mangelnder Verlässlichkeit: Vereinbarte Preise werden wiederholt im Jahr erhöht, Leistungen gekürzt oder durch Zuschläge wie Peak- und Peak-Peak-Zuschläge verteuert. Diese Kosten werden allen auferlegt, auch denen, die in den entsprechenden Zeiträumen keine höheren Aufliefermengen haben.“
Ob es tatsächlich zur großen Kündigungswelle kommt, bleibt abzuwarten. Denn Fakt ist auch, dass die DHL Group nach wie vor Platzhirsch am deutschen Paketmarkt ist und sich die Konkurrenz rund um Hermes, DPD und Co. in den nächsten Jahren ordentlich strecken muss, um auch nur annähernd an den Bonner Logistiker heranzukommen.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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