Paketzusteller, Postboten und weitere der insgesamt 170.000 Beschäftigten der Deutschen Post sollen mehr Geld erhalten. Die Tarife sollen Anfang des kommenden Jahres, ab dem 8. Januar, neu verhandelt werden. Zum Jahresende hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die aktuellen Entgelttabellen und Urlaubsregelungen gekündigt.

Entlastung wegen steigender Paketmengen

Gefordert werden sieben Prozent mehr Lohn und drei Tage mehr Urlaub für alle bzw. ein zusätzlicher Urlaubstag für Verdi-Mitglieder, teilt die Gewerkschaft mit. „Durch steigende Paketmengen und -gewichte brauchen unsere Mitglieder weitere Entlastung durch zusätzliche Freizeit“, begründet die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis die Forderungen. „Die zusätzlichen Urlaubstage sind dringend notwendig für den Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen, der Krankenstand liegt auf Rekordhöhe.“

Das Einkommen müsse zudem aufgrund der weiterhin hohen Lebensmittelpreise deutlich steigen. Die Laufzeit der neuen Konditionen soll 12 Monate betragen. Zudem soll die Postzulage für Beamte fortgeschrieben werden.

Streiks zur Bundestagswahl?

Geht die DHL Group, zu der die Deutsche Post gehört, nicht auf die Forderungen ein, könnte es zu Streiks der Mitarbeiter:innen kommen. Darauf weist Verdi nach Angaben des Verbraucherportals Paketda die Öffentlichkeit bereits hin. Da die Verhandlungen zum Jahresanfang stattfinden sollen, wäre es möglich, dass die Streiks in den Zeitraum der Briefwahlen fallen. Ob die Gewerkschaft dies bei ihren Streiks berücksichtigen wird, ist unklar.

Die letzten Tarifverhandlungen fanden Anfang 2023 statt und verliefen besonders zäh, zwischenzeitlich hatte die Gewerkschaft mit unbefristeten Streiks gedroht. Damals hatte Verdi 11,5 Prozent mehr Lohn für die Angestellten erzielt.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com