Am zentralen Frachtflughafen Leipzig/Halle, einem der wichtigsten Knotenpunkte für die europäische Luftfracht von DHL, spitzt sich ein Tarifkonflikt dramatisch zu. Die Beschäftigten lehnten das Angebot der Geschäftsführung, das eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent ab Juli 2025 sowie eine weitere Erhöhung im Folgejahr bei einer Laufzeit von 26 Monaten vorsieht, mit deutlicher Mehrheit ab. Das Angebot liegt erheblich unter den geforderten 12 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Die zuständige Tarifkommission fordert daraufhin neue Verhandlungen – doch das Management verweigert bislang weitere Gespräche.

Drehkreuz Leipzig in strategischer Schlüsselrolle

Der Standort Leipzig ist von enormer Bedeutung für DHL: Hier laufen zentrale logistische Abläufe zusammen, die nicht nur Deutschland, sondern große Teile Europas betreffen. Ein Streik – insbesondere ein längerfristiger – könnte gravierende Auswirkungen auf das gesamte europäische DHL-Netzwerk haben.

Wie das Portal Rote Fahne News schreibt, plant die Gewerkschaft Verdi einen unbefristeten Streik, um den Forderungen nach mehr Gehalt nochmals Druck zu verleihen. Wie lange sich der Tarifkonflikt und ein möglicher Megastreik ziehen würde, ist ungewiss.

Folgen für Kunden und Wirtschaft

Für Privat- und Geschäftskunden bedeutet das eine ungewisse Zukunft: Lieferungen könnten sich um Tage oder gar Wochen verzögern, was besonders bei zeitkritischen Sendungen problematisch wäre. Sollte keine Einigung erzielt werden, droht dem Leipziger Drehkreuz ein Dauerstreik – mit potenziell weitreichenden Konsequenzen für die gesamte europäische Logistikkette.

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