Kommen Waren, die man als Unternehmen weiterverkaufen oder verwenden will, nicht oder verspätet an, kann das nicht nur zu Umsatzeinbußen führen oder weitere Lieferketten beeinträchtigen, sondern auch den Ruf schädigen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) das Thema Lieferungen und – damit verbunden – die Wahl des Lieferanten als besonders hoch einstufen. Das ist im B2B-Bereich also auch nicht anders als im Privatkundengeschäft.

Für 86 Prozent der Firmen sind die Bedingungen rund um ihre Lieferungen von „entscheidender Bedeutung“. Bedenken zu einer zuverlässigen Zustellung können Unternehmen daher ebenso von der Wahl eines Lieferanten abhalten wie Preis und Qualität. Das ermittelte der DPD-Mutterkonzern Geopost jetzt in seiner erstmals durchgeführten Studie „2B Recipient Barometer“.  B2B-Sendungen machen derzeit rund 45 Prozent des europäischen Express- und Paketmarktes aus.

Lieferungen: Darauf kommt es an

„In einer sich schnell entwickelnden und wettbewerbsintensiven Landschaft wenden sich Unternehmen an zuverlässige, pünktliche und reaktionsschnelle Zustelldienste, um die wachsenden Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen“, erläutert Carmen Cureu, Group Market Research Director bei Geopost, und mahnt: „Das Barometer zeigt, dass die Zufriedenheit mit den Lieferdiensten zwar insgesamt hoch ist, die KMU jedoch mehr von ihren Logistikpartnern erwarten.“

Laut der Studie bearbeiten KMU im Schnitt 40 Sendungen von Lieferanten pro Monat. Daher sind den Unternehmen eine sichere Handhabung und eine schnelle Problemlösung besonders wichtig – dies steht für 70 Prozent der KMU an oberster Stelle. Bevorzugt werden Zustellungen innerhalb eines Tages. Zudem sollten Lieferungen tagsüber erfolgen. Es gibt aber auch Präferenzen, dass Umplanungen und nachhaltige Optionen vorhanden sein sollten.

Bislang haben KMU aber nur selten die Möglichkeit, ihr Transportunternehmen selbst auszuwählen. Nur 15 Prozent können dies bisher tun – wünschen tut es sich aber fast jede sechste von zehn Firmen. Jeweils gut drei Viertel der KMU halten zuverlässige Verfolgungssysteme für unerlässlich und finden es sogar wichtig, den Zusteller zu kennen.

Mehr grenzüberschreitende Beschaffung

Laut Geopost hat auch die grenzüberschreitende Beschaffung in den letzten Jahren „explosionsartig“ zugenommen. 72 Prozent erklärten, dass sie im Ausland einkaufen, hauptsächlich in Europa. Diese internationale Ausrichtung bringt mit Blick auf die Zustellanforderungen weitere hohe Anforderungen wie zügige Lieferungen, effiziente Nachverfolgungssysteme und qualitativ hochwertigen Kundenservice mit sich.

Auch hier haben die Paketdienste Nachholbedarf. Bisher sind nur 40 Prozent der befragten KMU mit den internationalen Lieferungen „eher zufrieden“.   

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