Mit den Services der Deutschen Post zeigen sich aktuell viele Menschen unzufrieden. Und diese Unzufriedenheit ist jüngst nachweislich gestiegen: Bis August wurden 38.760 offizielle Beschwerden bei der Bundesnetzagentur registriert. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es hingegen nur 27.693 Beschwerden, wodurch sich ein Anstieg von mehr als einem Drittel ergibt.

Die Kritik an den postalischen Leistungen sorgt auch deshalb für besonders Aufmerksamkeit, weil das Unternehmen zu Beginn des Jahres das Porto erhöht hatte. In Summe will die Bundesnetzagentur die Entwicklung bei der Post nicht tatenlos hinnehmen und droht nun mit scharfen Konsequenzen.

Strafgeld könnte sich auf bis zu 10 Millionen Euro belaufen

„Wir haben der Post die gelbe Karte gezeigt. Wenn sie keine Abhilfe schafft, wird es mit Zwangsgeldern eine rote Karte geben“, zitiert die NOZ den Netzagenturpräsidenten Klaus Müller – und die könnten sich auf bis zu 10 Millionen Euro summieren.

Mit der Novelle des Postgesetzes hat die Bundesnetzagentur eine bessere Handhabe im Fall von Problemen erhalten. Die Behörde gilt nicht nur als Anlaufstelle bei Fragen oder Kritik und überwacht die Qualität geleisteter Services, sondern prüft auch die Einhaltung gesetzlicher Pflichten rund um die Postversorgung. Kommt es zu schwerwiegenden Auffälligkeiten oder werden Vorgaben dauerhaft nicht eingehalten, stehen ihr neue Befugnisse zur Verfügung.

Anstehendes Weihnachtsgeschäft könnte die Lage verschärfen

Die Probleme führt die Deutsche Post auf eine angespannte Lage innerhalb des eigenen Geschäftsbetriebs – kurzum auf Personalmangel – zurück. Mit Blick auf das kürzlich angehobene Porto wolle die Bundesagentur diese Begründung aber nicht gelten lassen. Zumindest einen Lichtblick gebe es: Denn im Juli sei „der Scheitelpunkt der Beschwerden“ überschritten worden. „Nach über 9.000 Beschwerden im Juli bewegen sich die Zahlen nun wieder auf einem etwas niedrigerem Niveau“, heißt es weiter.

Den Hürden des anstehenden Weihnachtsgeschäfts, in dem die Sendungsmengen für gewöhnlich rapide ansteigen, will die Post mit zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begegnen.

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