Niederlage für Hermes UK. Die britische Hermes Sparte musste in Großbritannien eine Niederlage in Sachen Scheinselbstständigkeit einstecken.
Wie mehrere Medien unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichten, hat Hermes in Großbritannien vor Gericht eine Niederlage in puncto Scheinselbstständigkeit kassieren müssen. Das Arbeitsgericht in Leeds entschied bereits am Montag, „dass 15 ehemalige und aktuelle Kurierfahrer nicht als Selbstständige, sondern als Angestellte einzustufen sind.“ Während die dpa von nur 15 betroffenen Fahrern spricht, schreibt die Gewerkschaft GMB Union, die den Sieg gegen Hermes erzielt haben, von 65 betroffenen Kurieren. Als Konsequenz des Urteils haben die Kurierfahrer Anspruch auf Urlaubsgeld und den gesetzlichen Mindestlohn.
Hermes prüft das Urteil
Das Urteil aus Leeds könnte dabei durchaus Signalwirkung haben. Laut der Gewerkschaft GMB Union könnte das Urteil Auswirkungen auf bis zu 14.500 Kurierfahrer bei Hermes in Großbritannien haben, die angeblich unter denselben Bedingungen für den Versand-Dienstleister arbeiten. „Wir rufen Hermes dazu auf, sich mit uns an einen Tisch zu setzen und eine ernsthafte Diskussion zu führen“, sagte GMB-Generalsekretär Tim Roache der dpa-Mitteilung zufolge.
Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung hat Hermes UK angekündigt, dass Urteil prüfen zu wollen. Auch wenn man, so Hermes, auf die Folgen des Urteils vorbereitet sei, wird das Unternehmen wahrscheinlich dennoch in Berufung gehen.
Auch in Deutschland steht Hermes immer wieder in der Kritik. Zuletzt wurde bekannt, dass es eine bundesweite Razzia gegen einen der Hermes-Service-Partner gab. Anfang Juni durchsuchten 280 Ermittler der Bundespolizei Büroräume in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Der Verdacht: gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern.
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