Im Gerichtsbezirk des OLG Hamm regt sich Unmut wegen des Versanddienstleisters Postcon.
Bei Briefen, die Rechtsstreitigkeiten betreffen, kommt es oft auf eine schnelle und pünktliche Zustellung an. Damit scheint laut LTO, die auf einen Bericht des WDR Bezug nehmen, der Zusteller Postcon Probleme zu haben. Zumindest beschweren sich sowohl Anwälte als auch Jurastudenten über das Unternehmen.
Nachteile im Examen
Neben den Anwälten, die auf eine pünktliche Zustellung angewiesen sind, befürchten Jurastudenten Nachteile im Examen: Die Ergebnisse aus dem schriftlichen Examen werden gemeinsam mit dem individuellen Termin für die mündliche Prüfung versendet. Mit dem Termin wird auch bekannt gegeben, wer die Prüfer sind. Mit diesen Informationen können Studenten die Protokolle der mündlichen Prüfungen aus den vorherigen Durchgängen einsehen und sich so individuell auf die Lieblingsthemen des Prüfers einstellen. Kommt es hierbei zu Verzögerungen, so kann es im Einzelfall vorkommen, dass der eine Student weniger Zeit für die Vorbereitung hat, als der andere.
Laut der LTO ist diese Sorge aber unberechtigt: „Kandidaten wissen in der Regel mindestens einen Monat vorher, wann ihr Prüfungstermin ist“, wird Gerichtssprecher Martin Brandt zitiert. Bei hunderttausenden versendeten Briefen pro Monat im Bezirk käme es gerade einmal zu 20 bis 60 Reklamationen.
Postcon als günstigster Anbieter
Trotz der Beschwerden wird Postcon auch nach dem Ablauf des zweijährigen Vertrages wieder den Auftrag bekommen. Bei der EU-weiten Ausschreibung war Postcon schlicht der günstigste Anbieter. „Wir sind schließlich in der öffentlichen Verwaltung“, meint der Gerichtssprecher zur erneuten Wahl des Dienstleisters.
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