Jeder fünften Logistikfirma droht in der aktuellen Krisensituation die Insolvenz. Ein vom Bund beschlossenes milliardenschweres Hilfspaket soll Unternehmen finanziell zur Seite stehen.

Die Ausfälle während der aktuellen Coronapandemie könnte eine Vielzahl von Unternehmen in den Ruin stürzen. Wie eine Bonitätsanalyse von Creditreform, Anbieter von Wirtschaftsinformationen, zeigt, liegen bei 18,1 Prozent der Unternehmen im Logistiksektor eine schlechte Bonität vor. Von den insgesamt 71.999 untersuchten Logistikunternehmen ist also jedes Fünfte potenziell insolvenzgefährdet, wie die DVZ weiß.

Die KEP-Dienstleister stehen sogar noch ein bisschen schlechter da: In diesem Bereich sind von den 5.856 analysierten Firmen 1.872 nicht genügend auf die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise vorbereitet. Das bedeutet: jede dritte Firma ist akut insolvenzgefährdet.

Bund beschließt Corona-Hilfspaket

Die Bundesregierung hat in der Zwischenzeit reagiert und ein milliardenschweres Hilfsprogramm und „Schutzschild“ für Unternehmen angekündigt. Damit soll vor allem kleineren und mittelständischen Unternehmen geholfen werden, wenn diese durch die Corona-Krise in unverschuldete Finanznöte geraten. Erst gestern hat das Bundeskabinett ein Hilfspaket über rund 750 Milliarden Euro verabschiedet, für kleine Unternehmen und Selbstständige sind aktuell knapp 50 Milliarden Euro vorgesehen.

„Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten und Selbstständige sollen rückzahlungsfreie Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro erhalten”, schreibt OnlinehändlerNews dazu. „Unternehmen und Selbstständige mit bis zu fünf Beschäftigten erhalten bis zu 9.000 Euro.” In Bayern wurde eine solche Regelung bereits beschlossen, finanzielle Soforthilfen können beim bayerischen Wirtschaftsministerium beantragt werden. Für große Firmen soll ein Stabilisierungsfonds eingerichtet werden.

Ganz konkrete Hilfsmaßnahmen, wie Kredite und Angebote von Förderbanken, gibt es außerdem im Artikel „Coronakrise: Was Händler jetzt wissen müssen”.