Der Verdächtige, der Ende 2017 und Anfang 2018 Paketbomben im Raum Berlin-Brandenburg gelegt und den Paketdienstleister DHL erpresst haben soll, ist am 9. April verstorben.
Es ist ein Fall, der seit mehreren Jahren untersucht wird: In einer Apotheke, nahe dem Potsdamer Weihnachtsmarkt, tauchte im Dezember 2017 ein mit Sprengstoff versehenes Paket auf. Es enthielt neben der Sprengvorrichtung auch ein Erpresserschreiben, in dem DHL aufgefordert wurde, etwa 12 Millionen Euro in Bitcoin zu zahlen. Auch bei einem Online-Händler, in einem Postzentrum in Frankfurt (Oder) sowie in Banken und der Handwerkskammer Berlin waren die gefährlichen Pakete eingegangen, in einigen Fällen seien es Attrappen gewesen. Verletzt wurde durch die Paketbomben niemand.
Es folgten langwierige Ermittlungen – denn von den Tatverdächtigen fehlte jede Spur. Unter anderem wurde eine öffentliche Cyber-Fahndung gestartet. Nach zwei Jahren galt der Fall als ausermittelt, bis sich im Frühjahr des vergangenen Jahres eine neue Spur ergab. Kurz darauf stellte sich ein damals 35-jähriger Mann aus Brandenburg der Staatsanwaltschaft und gestand die Erpressungen.
- Dezember 2017 – DHL-Erpressung: Täter fordert zehn Millionen Euro in Bitcoin
- Januar 2019 – Paketbomben: Polizei sucht mit Netzwerkadresse nach Erpresser
- November 2019 – Suche nach dem DHL-Erpresser soll eingestellt werden
- April 2021 – Paketbomben: Polizei fahndet mit neuen Spuren nach DHL-Erpresser
- Mai 2021 – DHL-Erpressung: Mutmaßlicher Versender von Paketbomben stellt sich
Todesursache noch nicht bekannt
Gegen den geständigen Tatverdächtigen wurde zunächst ein Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte habe sich an die darin festgesetzten, strengen Auflagen gehalten, sodass man den Haftbefehl außer Vollzug gesetzt hatte, wie der Spiegel mit Verweis auf einen Sprecher der Staatsantwaltschaft Potsdam meldet. Demnach war der Tatverdächtige nicht in Untersuchungshaft. Wie der inzwischen 36-Jährige zu Tode kam, gilt als unklar. Das Verfahren gegen ihn wurde nun eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Berlin habe das Todesermittlungsverfahren übernommen.
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