Die Polizei will in dieser Woche verstärkt gegen Raser vorgehen.
Wer auf deutschen Straßen unterwegs ist, sollte in dieser Woche besonders achtsam sein und den eigenen Tacho im Blick behalten: Die Polizei veranstaltet vom 15. bis 21. April 2024 die sogenannte „Speedweek“: Durch eine Vielzahl von Radarkontrollen sollen einerseits Raser aufgespürt werden, andererseits solle bei den Bürgerinnen und Bürgern ein Bewusstsein für die Risiken geschaffen werden, die durch überhöhte Geschwindigkeiten entstehen.
Länderübergreifende Aktion gegen Raser
Die Blitzer-Woche findet dabei nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Staaten statt. Ihren Höhepunkt hat die Speedweek am kommenden Freitag, dem 19. April. An diesem Tag veranstaltet die Polizei den „Blitzmarathon“ und verstärkt die entsprechenden Kontrollen nochmals.
„Es geht darum, auf die Gefahren durch zu schnelles Fahren aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren. Jeder Verkehrsteilnehmer sollte sein Verhalten immer wieder hinterfragen und falls nötig verändern“, wird Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold vom ADAC zitiert. Darüber hinaus weist der Automobilclub darauf hin, dass durch die mediale Aufmerksamkeit auch jene Menschen erreicht werden, „die an diesem Tag nicht geblitzt würden“.
Diese Bundesländer verzichten auf die „Speedweek“
Nicht alle 16 Bundesländer nehmen gleichermaßen an der Verkehrsaktion teil. Die Nachrichtenagentur dpa hatte laut Spiegel bei Innenbehörden und Landespolizeien nachgefragt und Folgendes erfahren:
- Die komplette Speedweek-Aktion inklusive des Blitzmarathons am Freitag wird es nur in Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt geben.
- Nicht teilnehmen werden neben Berlin und Bremen auch Niedersachsen, das Saarland sowie Sachsen.
- In Bayern, Brandenburg und Thüringen wird keine Speedweek stattfinden. Allerdings werden sich die Länder am kommenden Freitag am Blitzermarathon beteiligen.
- In Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen sowie Schleswig-Holstein wird die Speedweek veranstaltet. Der Blitzmarathon am Freitag wird dabei allerdings ausgelassen.
- Mecklenburg-Vorpommern will Rasern nicht nur eine Woche lang verstärkt nachspüren, sondern über einen längeren Aktionszeitraum von einem Monat.
Die zwei Seiten der Speedweek
Anzumerken ist, dass die Ausrichtung der Speedweek durchaus umstritten ist. Während Befürworter auf die Sensibilisierung für Gefahren durch zu schnelles Fahren und demzufolge auf eine Art Erziehungseffekt verweisen, bemängeln Kritiker insbesondere den Einsatz der Ressourcen: Um die Speedweek und den Blitzmarathon durchzuführen, sei vonseiten der Polizei ein immenser personeller Aufwand vonnöten, der auch Kosten verursacht. Diese Ausgaben sollten der Kritik zufolge besser kontinuierlich eingesetzt werden.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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