Die stufenweise Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,90 Euro ab Januar 2026 und 14,60 Euro ab 2027 sorgt für Verstimmung. In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX), der BWVL Bundesverband für Eigenlogistik & Verlader sowie der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik die Anhebung des Mindestlohns.

Die Erhöhung bedeute den nächsten großen Kostensprung für die Unternehmen des Logistiksektors. Im Vergleich zu heute steige der Mindestlohn bis 2027 um knapp 14 Prozent und entkoppele sich zunehmend von der Produktivität in den Unternehmen. Den höheren Mindestlohn zu erwirtschaften, sei gerade angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage eine Herausforderung.

Arbeitsplatzverluste befürchtet

Der Anstieg des Mindestlohns wecke bei angrenzenden Lohngruppen Erwartungen für Lohnsteigerungen. Dies belaste das Gesamttarifgefüge, so die fünf Verbände, und könne zum Ausstieg von Unternehmen aus Tarifverträgen führen, was das generelle Lohnniveau belasten würde. Zudem zwinge der Kostendruck Unternehmen zu zunehmender Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen. Das bedrohe vor allem Arbeitsplätze geringqualifizierter Mitarbeitender, etwa an Lager- und Sortieranlagen.

Statt den Mindestlohn nach oben zu treiben, sollte die Politik Steuern und Sozialabgaben senken, wovon auch die Wirtschaft profitieren würde, erklären die Verbände. AMÖ, BGL, BPEX, BWVL und DSLV richten den Appell an die Bundesregierung, die Einigung der Mindestlohnkommission zu akzeptieren und nicht weiter politisch zu übersteuern. Im Hinterkopf haben die Verbände dabei sicherlich, dass die SPD im Wahlkampf einen Mindestlohn von 15 Euro versprochen hatte.

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