Die EU-Kommission für geistiges Eigentum (EUIPO) veröffentlichte neue Zahlen über Fälschungen, die in der EU sichergestellt wurden. 2024 stellten die Behörden an den Außengrenzen und im Binnenmarkt der EU 112 Millionen gefälschte Waren sicher. Auch wenn es weniger Produkte  als im Vorjahr waren, stieg der Verkaufswert auf 3,8 Milliarden Euro an. Das ist so viel wie nie zuvor. Grund für den Anstieg sind die höheren Stückpreise, wie die WirtschaftsWoche berichtet.

Deutschland Hauptziel für Fälschungen

Rund ein Viertel des sichergestellten Warenwertes hatte Deutschland als Hauptziel. Kein anderes EU-Land war häufiger Ziel. Das liege daran, dass Deutschland die größte Volkswirtschaft in Europa ist, so Franz-Olaf Kallerhoff, Präsident des Markenverbandes, der unter anderem Marken wie Miele, Haribo, Hugo Boss und Henkel vertritt. Außerdem werden deutsche Marken international besonders geschätzt, weswegen sie für Fälscher attraktiv sind. 

CDs, DVDs, Kleidung und Accessoires

Besonders häufig werden CDs, DVDs, Videospiele und Softwareprogramme gefälscht. Diese Produkte betreffen rund ein Drittel aller Fälschungen. Auf Platz zwei und drei folgen Bekleidung und Mode-Accessoires, gefolgt von Zigaretten und E-Zigaretten. Die Ware wird häufig über große Online-Plattformen in Verkehr gebracht und stammt am häufigsten aus China und der Türkei.

Wegen der hohen Dunkelziffer lässt sich der Schaden lediglich schätzen. Die EUIPO geht davon aus, dass der tatsächliche Schaden bei rund acht Milliarden Euro liegt. Die meisten Täter bleiben straffrei, nur rund 0,74 Prozent der aufgegriffenen Fälschungen enden in gerichtlichen Verfahren. 

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