Das Logistiknetzwerk des Weltpostvereins hat in den letzten Jahren erheblich gelitten. Da die großen Online-Händler wie Amazon, Temu, Shein und Co. immer mehr auf eigene oder private Zustellunternehmen setzen, gehen die Sendungsmengen im internationalen Warenversand bei der UPU immer weiter zurück. Dagegen will die Organisation jetzt vorgehen und hat sich zum Ziel gesetzt, Empfänger beim Zoll künftig stärker zu entlasten.

Dafür ist der Weltpostverein jetzt eine Kooperation mit den beiden Logistikunternehmen Zonos und Hurricane eingegangen.

Umstellung im Zollabfertigungsprozess

In diesem Zusammenhang plant der Verein auch einen Wechsel beim Zollabfertigungsprozess und will die Empfänger damit entlasten. Statt Delivered Duty Unpaid (DDU), bei dem der Kunde für alle Zollgebühren, Abgaben oder Steuern des Ziellandes verantwortlich ist, soll künftig Delivered Duty Paid (DDP) beim internationalen Versand genutzt werden. Das bedeutet, dass der Verkäufer für alle Kosten der Lieferung aufkommen muss, inklusive aller Zollabgaben und Zollformalitäten. Für den Käufer stellt eine solche Lösung also die deutlich bessere Option dar.

„DDP ist ein Muss für den elektronischen Handel. Kunden, die im Ausland einkaufen, hassen die ,bösen Überraschungen‘ durch unerwartete oder unvorhersehbare Beträge an Steuern und Abgaben, wenn ihre Waren die Grenze passieren. Darüber hinaus ist Delivery Duty Unpaid (DDU) für die Postbetreiber kostspielig, da sie die Steuern zum Zeitpunkt der Zustellung eintreiben müssen“, begründet David Avsec vom Postal Technology Centre der UPU die Entscheidung.

Avsec ist außerdem der Ansicht, dass die Unterstützung der Post bei der Umstellung von DDU auf DDP auf UPU-Ebene für die künftige Entwicklung des elektronischen Postverkehrs von entscheidender Bedeutung sein wird. „Dies dürfte auch dazu beitragen, dass einige Volumen wieder in das UPU-Netzwerk zurückfließen“, so die Hoffnung.

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