Unternehmen stehen angesichts geopolitischer Störungen und komplexer Zollvorschriften vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage der Customs Support Group, die Zollabfertigungsdienste für 50.000 europäische Unternehmen anbietet, beleuchtet, wie sich Firmen auf diese Problematik einstellen. Befragt wurden Führungskräfte aus den Branchen Automotive, Lebensmittel, Einzelhandel und Fashion in Deutschland, UK, den Niederlanden, Belgien und Italien.

In der Befragung gaben mehr als die Hälfte aller Teilnehmer an, dass sie von internationalen Konflikten wie dem Ukraine-Krieg oder Handelsblockaden betroffen sind. Zeitgleich steigt auch der Bedarf an speziellem Fachwissen, um strengere Umwelt- und Zollvorschriften zu erfüllen. Fast 45 Prozent verlassen sich dabei auf externe Experten, da interne Kapazitäten nicht ausreichen. Besonders die kurzfristige Einführung von Zöllen, wie jüngst bei Strafzöllen auf chinesische E-Autos durch die EU, macht Unternehmen zu schaffen. „Die Komplexität der Vorschriften und die damit verbundenen Risiken bringen Unternehmen zunehmend an ihre Grenzen“, fasst John Wegman, CEO der Customs Support Group, die aktuelle Situation bei Logistik Heute zusammen.

Trend zum Outsourcing wird sich ausweiten

Insgesamt gaben 60 Prozent der befragten Unternehmen an, bei den Zollaufgaben auf externe Dienste zu setzen. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, denn auch im kommenden Jahr werden sich Händler aller Voraussicht nach auf neue und komplexe Zölle einstellen müssen. Dies wird auch in Zukunft weitere Outsourcing-Lösungen notwendig machen. „Angesichts von Personalnot und mangelnden Kapazitäten gehen wir davon aus, dass der Trend zum Outsourcing im Bereich der Zollberatung und Zollanmeldungen weiter zunehmen wird“, so John Wegman weiter.

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