Die Branche schreit nach neuen Logistiklösungen: Während die Bestellungen im Online-Handel weiter anwachsen, führen die daraus resultierenden Paketfluten immer wieder zu Ärger und Stress. Viele Unternehmen suchen nach neuen Lösungen oder arbeiten an innovativen Konzepten. Und auch viele Verbraucher sind genervt von Problemen und dem Anstehen an langen Postschlangen in den Filialen, um ihre Pakete nach der Arbeit abzuholen.
Eine der recht neuen Lösungen für diese Problematik sind smarte Türschlösser. Mithilfe entsprechender Technologien können sich Paketdienstleister und Lieferanten, Putzkräfte oder andere Service-Mitarbeiter Zugang zu Wohnungen oder in Häuser verschaffen, wenn die Bewohner gerade nicht zu Hause sind. Doch wie es scheint, stehen die Deutschen solchen Technologien noch eher ablehnend gegenüber.
Nur jeder Fünfte würde Paketboten in die Wohnung lassen
Eine neue Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov hat sich mit eben jener Thematik beschäftigt. Wie t3n berichtet, lehnen trotz des potenziellen Komforts bisher ganze sieben von zehn Deutschen diese Liefermöglichkeit ab: Auf die Frage „Könnten Sie sich vorstellen, sich auf diese Art Pakete liefern zu lassen?“ antworteten 68 Prozent mit „Eher nein“ oder „Nein, auf keinen Fall“. Nur 22 Prozent würden einen intelligenten Türöffner potenziell nutzen.
„Besonders Personen mit einem hohen Haushaltseinkommen, können dieser Lieferart etwas abgewinnen. Knapp jeder Dritte (31 Prozent) Befragte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3000 Euro monatlich kann sich vorstellen, solch eine Technologie zu nutzen“, schreibt YouGov auf seiner Seite. Mit Blick auf die Geschlechterunterschiede kam die Studie zu dem Ergebnis, dass Männer den smarten Türschlössern grundsätzlich eher aufgeschlossen sind: Während nur jede fünfte Frau (18 Prozent) die Paketboten in ihr Heim lassen würde, sind es bei den Männern ganze 26 Prozent.
Trotz des eher noch geringen Zuspruchs verweist t3n auf einen positiven Trend: Als Amazon 2017 seine smarte Türklingel „Amazon Key“ präsentierte, hätten lediglich vier Prozent der Deutschen in einer Umfrage angegeben, sich eine solche Liefermethode vorstellen zu können.
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Die einzige Person unter unseren gesamten Paketboten, der ich soweit vertraue, sie in unserer Abwesenheit ins Haus zu lassen, ist unsere langjährige Botin von DHL. Für sie habe ich sogar ihren Fingerabdruck eingelesen, damit sie unsere Haustür öffnen kann, wenn wir wirklich mal nicht da sein sollten. Auch wenn sie und unser Hund sich inzwischen gut verstehen: Für sie selbst war das anfangs noch wesentlich befremdlicher als für uns.
Allen anderen, insbesondere den Kurierdiensten Hermes, GLS und DPD, traue ich jedoch nicht mal so weit, wie ich einen Motorblock werfen kann. Insbesondere bei Hermes wechseln die Fahrer alle paar Wochen, teilweise sogar schon nach wenigen Tagen, keiner von ihnen versteht überhaupt noch ein Wort deutsch, keiner macht sich die Mühe überhaupt zu klingeln, sondern die Pakete werden einfach vor die Haustür geworfen oder sogar direkt in ein offenes Fenster. Unterschrieben wird dann einfach selbst, weil es so schneller geht. Wie soll ich einem Paketfahrer, den ich womöglich nur ein einziges Mal (wenn überhaupt) zu Gesicht bekomme, vertrauen können? Bei GLS und DPD ist es zwar nicht ganz so katastrophal, aber eigentlich auch nicht wirklich besser.
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vielen Dank für den Hinweis – da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen!
Natürlich heißt es nicht „jeder Zweite“, sondern „jeder Fünfte“ bzw. 20 Prozent.
Wir haben den Fehler mittlerweile auch schon behoben!
Liebe Grüße
die Redaktion
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Irgendwie macht diese Zwischenübersch rift keinen Sinn, oder? Im folgenden Absatz werden doch deutlich geringere Anteile genannt.
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Ganz sicher.
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