Das Logistikgeschäft der Deutschen Bahn kriselt seit Jahren. Mit dem Verkauf der DB Schenker wurde kürzlich erst ein Problem „beseitigt“. Doch auch um das hauseigene Schienengüterunternehmen DB Cargo stand es nicht gut. Nach Angaben des Handelsblattes konnte jetzt jedoch eine Einigung zwischen den Betriebsräten und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gefunden werden.
Bestandteil dieser ist neben einer grundlegenden Umstrukturierung auch der sozialverträgliche Abbau von 2.300 Stellen.
Neue Geschäftseinheiten sollen besser auf Kundenbedürfnisse eingehen
Ein besonderes Sorgenkind der DB Cargo war seit langem der Einzelwagenverkehr. Hierbei werden einzelne Ladungen von Kundenunternehmen in Bahn-Waggons abgeholt, an Rangierbahnhöfen zusammengestellt und nach dem Weitertransport zum Ziel wieder entkoppelt. Das System versuchte möglichst viel zusammenzuraffen, konnte sich aber nie als wirklich wirtschaftlich beweisen.
Die jetzt beschlossene Umstrukturierung soll Abhilfe schaffen, indem sie die verschiedenen Kundenstämme des Unternehmens diversifiziert. Dabei werden einzelne Geschäftseinheiten geschaffen, welche mit jeweils eigenem Personal, Loks und Wagen in Eigenverantwortung arbeiten. Jede Einheit hat einen separaten Kundenbereich, wie beispielsweise Stahl, Chemie, Konsumgüter oder Automotive.
Unternehmensbestandteil bleibe weiterhin der kombinierte Verkehr, also der Weitertransport über Seehäfen oder Flugterminals. Hier war zuvor eine Komplettauslagerung an eine separate Tochter im Gespräch.
Programm zum freiwilligem Personal-Ausstand
Im Rahmen der Umstrukturierung sollen nun zahlreiche Stellen wegfallen. War im Juni noch von rund 2.000 Angestellten die Rede, summiert sich deren Anzahl nunmehr auf 2.300. Damit diese möglichst sozialverträglich entlassen würden, wurde ein Programm zum freiwilligen Ausstieg beschlossen. Hierbei wird unter anderem versucht, ältere Mitarbeitende in den frühzeitigen Ruhestand zu verabschieden.
Der Entschluss sei laut Cosima Ingenschay, EVG-Vorsitzende und Mitglied des DB-Aufsichtsrates, „schwer gefallen“ wäre jedoch „angesichts der aktuellen Situation eine tragbare Entscheidung“.
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