Die Zustellung an Kunden direkt an die Haustür ist für Paketdienste zunehmend ineffizient. Der Bote muss jeden Haushalt einzeln anfahren, sind Empfänger nicht da, kann sich der Zustellversuch auch mal verdoppeln oder sogar verdreifachen. Um dem entgegenzuwirken, setzen Logistiker schon seit Jahren auf sogenannte Paketautomaten. Hier können Zusteller mehrere Sendungen mit einem Mal abliefern und Kunden sind in der Abholung zeitlich flexibel.
Absoluter Platzhirsch in diesem Bereich ist natürlich die DHL Group. Aktuell betreibt das Unternehmen über 14.000 dieser Automaten, will in den kommenden Jahren die Zahl aber mächtig nach oben schrauben. Wie das Unternehmen jetzt bekannt gegeben hat, sollen es bis zum Jahr 2030 ganze 30.000 – also gut doppelt so viele – Abhol- und Abgabestationen geben. Einer der Hauptgründe für den massiven Ausbau der Automaten nannte DHL-Vorständin Nikola Hagleitner jetzt beim Tagesspiegel: „Natürlich hat ein Paket bei einer Packstationszustellung weniger Kosten.“
Haustürzustellung wird zum Nischenprodukt
Um das zu realisieren, hat die DHL eine Tochterfirma namens DeinFach gegründet. Sie soll einen Großteil der neuen Paketautomaten beisteuern, Ende Januar werden bereits die ersten 60 – und im Unterschied zu den herkömmlichen gelben DHL-Stationen – weißen Automaten in Betrieb genommen. Das Besondere bei den DeinFach-Boxen: Sie sind anbieteroffen, das heißt, dass neben der DHL auch die Paketboten der Konkurrenz sowie Händler ihre Pakete hinterlegen können.
Neben der DHL setzen auch die anderen deutschen Logistiker verstärkt auf Paketautomaten. Dafür sind DPD und GLS im vergangenen Jahr eine Kooperation eingegangen, um gemeinsame Paketabgabe- und -annahmestellen zu schaffen. „Da der Verkehr zunehmend aus den Innenstädten herausgehalten werden soll, wird die klassische Haustür-Zustellung zur Nische werden“, ist sich DPD-Manager Michael Knaupe sicher.
Kunden sollen weiterhin über Art der Lieferung entscheiden
Das Konzept der Paketautomaten ist in anderen Ländern bereits deutlich weiter ausgebaut als hierzulande. Besonders in Ost- und Nordeuropa sind Paketautomaten noch mehr vertreten als in Deutschland, in einigen Regionen gibt es gar keine Haustürzustellung mehr. Ob es ein solches Szenario hierzulande geben könnte, bleibt fraglich. Die DHL betont, dass Kunden nach wie vor die Wahl haben, auf welchem Weg die Pakete zu ihnen finden sollen – also entweder eine Haustürzustellung oder die Abgabe in einer Filiale oder bei einem Automaten.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben