Wer im Online-Shop bestellt, möchte im besten Fall schon vorher wissen, worauf man sich beim Versand einstellen muss. Wann kommt das Paket? Kann ich ein Lieferfenster wählen? Wie viel muss ich für den Versand bezahlen? Viele Online-Händler sind dabei mittlerweile sehr transparent. So bieten fast alle der 500 vom EHI für den Onlineshop Report Deutschland untersuchten Shops eine Übersichtsseite zu Versandinformationen.
Doch wichtige Informationen fehlen dabei häufig noch. So nennen etwa nur 60 Prozent eine allgemeine durchschnittliche Lieferzeit – auf Artikelebene wird diese von 80 Prozent der Shops kommuniziert. Über den gebündelten Versand mehrerer Produkte, also die konsolidierte Lieferung, informieren nicht einmal sieben Prozent. „Viele Online-Shops haben ihre Hausaufgaben gemacht, was Versandinfos und Services angeht. Doch der Wunsch nach individuellen Lieferzeitfenstern bleibt bislang weitgehend unerfüllt“, so Lars Hofacker, E-Commerce-Experte beim EHI und Autor der Studie. Das bieten gerade einmal 6,2 Prozent der Online-Shops.
Kaum noch versandkostenfreie Lieferung
Komplett aus der Mode gekommen ist mittlerweile der kostenlose Versand. Was bei großen Marktplätzen noch weitgehend Usus ist, etwa mit Prime bei Amazon, wird von Online-Shops fast gar nicht mehr angeboten. Nur 8,8 Prozent der untersuchten Online-Shops übernehmen die Versandkosten für die Kundschaft. Aber: Ab einem bestimmten Mindestbestellwert bietet nach wie vor gut die Hälfte der Shops (52,4 Prozent) die kostenfreie Lieferung an. Apropos Mindestbestellwert: Der gilt bei den meisten Anbietern wirklich nur noch für den kostenlosen Versand. Generell verlangen nur noch knapp zehn Prozent der Händler:innen, einen Mindestbetrag für die Bestellung zu erreichen.
Im Gegensatz zum Versand ist die kostenlose Retoure nach wie vor verbreitet. Gut zwei Drittel der Online-Shops (67,4 Prozent) ermöglichen der Kundschaft die kostenfreie Rücksendung. Bei dem verbleibenden Drittel, das Retourenkosten erhebt, informieren aber nur 22,5 Prozent über die Höhe der Kosten. Es herrscht also größtenteils Intransparenz. Dies ließe sich wiederum auf Händlerseite leicht lösen – und würde unnötige Diskussionen mit der Kundschaft ersparen.
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