Was vor einigen Jahren noch Standard im Online-Handel war, wird langsam aber sicher zum Auslaufmodell: der kostenlose Versand. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die durchschnittlichen Versandgebühren der 100 größten deutschen Online-Händler in den letzten zwei Jahren von 3,92 Euro auf 4,39 Euro gestiegen sind. Gleichzeitig bieten immer weniger Händler einen kostenlosen Versand an. Auch die Rücksendekosten werden zunehmend an die Kunden weitergegeben.
Wie Ecommercenews zur Untersuchung schreibt, haben viele Verkäufer ihre Versandgebühren angehoben, da sie selbst mit steigenden Kosten konfrontiert sind. Hauptgründe hierfür sind der Rückgang der Online-Bestellungen in den Jahren 2022 und 2023, höhere Energiepreise sowie gestiegene Lohnkosten im Logistiksektor. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass Versanddienstleister ihre Preise erhöht haben, was wiederum die Online-Händler belastet. Den meisten Verkäufern blieb also nichts anderes übrig, als die gestiegenen Kosten auch an ihre Kunden weiterzugeben.
Kostenloser Versand nur noch bei einem Bruchteil der Händler
Die Analyse ergab außerdem, dass – Stand Ende 2024 – nur noch sieben der 100 größten Online-Händler in Deutschland einen kostenlosen Versand für alle Bestellungen anbieten. Ende 2022 waren es noch sechzehn Händler. Dies zeigt, dass der kostenlose Versand zunehmend aus den Geschäftsmodellen verschwindet.
Auch bei den Rücksendekosten gibt es Veränderungen: Fast ein Viertel der untersuchten Händler verlangt mittlerweile Gebühren für Retouren. Während 17 Prozent der Händler generell eine Rücksendegebühr erheben, tun dies sechs Prozent nur dann, wenn der Bestellwert unter einer bestimmten Grenze liegt.
Amazon: Kostenlose Retouren nur noch unverpackt
Auch große Online-Player wie Amazon, in der Vergangenheit immer sehr auf Kundenzufriedenheit bedacht, haben ihre Rücksendeoptionen angepasst. Aktuell bietet der Marktplatz kostenlose Retouren nur noch für unverpackte Artikel an (wir berichteten). Für verpackte Retouren müssen Kunden einen Aufpreis zwischen einem und drei Euro bezahlen. Was Amazon als eine „einfache und umweltfreundliche“ Option für Rücksendungen anpreist, kommt bei den Konsumenten allerdings weniger gut an, wie zahlreiche Reaktionen auf den aktuellen Testlauf zeigen.
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