Neuromarketing: Buchungsportale verschenken Werbepotenzial

Veröffentlicht: 19.05.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 19.05.2015

Derzeit fahren Buchungsportale wieder verstärkt Werbung. Kein Wunder, schließlich planen die meisten Menschen jetzt ihren Sommerurlaub. Die Ratingagentur Advertising hat sich die Spots angesehen und in Sachen Neuromarketing untersucht – dabei zeigt sich, dass die Portale viel Potenzial liegen lassen.

Strandball, Taucherbrille und Sonnenschirm am Strand

(Bildquelle Strand: Sandra Cunningham via Shutterstock)

Neuromarketing klingt zunächst nach einem großen Begriff. Trotzdem gehen wir, und vor allem Unternehmen, tagtäglich damit um. Das Neuromarketing untersucht im Grunde, wie man mit den richtigen Impulsen das Unterbewusstsein seiner potenziellen Kunden ansteuern kann, um sie von der eigenen Marke zu überzeugen – einmal einfach gesagt.

Ratingagentur Advertising hat nun eine Neuromarketing-Studie der aktuellen Werbespots von Buchungsportalen durchgeführt, um zu messen, wie gut ihre unbewusste Werbewirkung ist. Insgesamt wurden acht Spots untersucht, die in der ersten Maiwoche im Umfeld von TV-Sendungen für Frauen bei den großen Privatsendern ausgestrahlt wurden.

Discavo kann den größten Erfolg vorweisen

Das Ergebnis: Die Buchungsportale lassen insgesamt viel Potenzial liegen. Der Anbieter Discavo kann mit seinem Spot „Immer richtig buchen, statt richtig lange suchen“ aber das beste Ergebnis einfahren. „Der Spot von Discavo.com kommuniziert klar ein für das Unterbewusstsein attraktives Argument: Leichtigkeit“, so das Fazit. „Seine Botschaft lautet, dass es mit Discavo sehr einfach sei, die beliebtesten Hotels zu finden.“ Diese Attribute wirken sich somit „verkaufsfördernd auf das unterbewusste, emotionale Bewertungssystem“ aus.

Die übrigen Spots konzentrieren sich auf das Preisargument. Und darin liegt ihr Hauptproblem, analysiert James Miller, Co-Geschäftsführer von Ratingagentur Advertising. „Wer lediglich das Gleiche wie seine Mitbewerber sagt, wird unattraktiv, sobald ein Wettbewerber mit einer differenzierbaren und stärkeren Botschaft auftritt“, so Miller. Discavo liegt damit vor Weg.de und Trivago, deren Spots die erwünschte Wirkung nicht so gut erzielen.

Hier noch mal zum Vergleich die Spots des Zweitplatzierten Weg.de und des dritten Platzes Trivago:

 

 

 

Neuromarketing: Was passiert im Gehirn?

Ich hatte bereits im vergangenen Jahr einmal mit dem Dr. Kai-Markus Müller von The Neuromarketing Labs über das Thema Neuromarketing gesprochen – damals ging es unter anderem um einen schlagzeugspielenden Gorilla, der für Schokolade warb:

Kommentare  

#1 BennyBriesemeister 2015-05-20 06:41
Sehr interessant, dass es anscheinend tatsächlich eine Studie zur Werbung der Reiseportale gibt. Mir ist auch bereits aufgefallen, dass die Reisewerbung ihr Potenzial bei Weitem nicht ausschöpft.
Anmerken möchte ich noch, dass trivago in der obigen Studie zwar ganz gut abschneidet - die zweite Kampagne, die sie gefahren haben, dürfte aber jegliche Erfolge des oben erwähnten Spots wieder zunichte machen: discover-neuro.de/.../
Es wäre außerdem interessant zu wissen, ob man die Ergenisse der Studie irgendwo einsehen kann. War Booking.com Teil der Studie? Für mich waren das nämlich die eigentlichen Gewinner...
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