Zweifel an Online-Werbung: Procter & Gamble streicht riesiges Werbebudget

Veröffentlicht: 01.08.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 01.08.2017

Procter & Gamble hat die Bedeutung der Online-Werbung für die eigenen Werbestrategien ausgelotet und zweifelt offenbar an deren Durchschlagskraft. Der Konzern hat nun viele Millionen Dollar Werbebudget aus dem digitalen Sektor gestrichen. Kann das gut gehen?

Mann vor Laptop
© Rawpixel.com – shutterstock.com

Der Name Procter & Gamble ist dem ein oder anderen Verbraucher hierzulande vielleicht nicht unbedingt bekannt. Doch von vielen Marken des Konzerns dürfte die breite Masse bereits gehört haben: darunter finden sich beispielsweise Zahnpflegeprodukte wie Blend-a-dent und Blend-a-med, Waschmittel von Ariel oder Lenor, Badutensilien von Head & Shoulders und Gillette, Windeln von Pampers oder auch die Reiniger Fairy und Meister Proper.

Procter & Gamble streicht 140 Millionen für Online-Werbung

Um solch eine große Markenbekanntheit zu erzeugen, sind ausgefeilte Werbestrategien vonnöten, die die Produkte in den Köpfen der Verbraucher festigt und dadurch in die Haushalte der Käufer bringt. Wie t3n berichtet, hat Procter & Gamble nun jedoch beschlossen, in den USA ein großes Stück vom bisherigen Budget für Online-Werbung zu streichen: Die Rede ist von 140 Millionen US-Dollar, die eingespart werden sollen.

Das Kuriose daran: Nach eigenen Aussagen soll diese Streichung kaum „ohne große Auswirkungen auf die Geschäftszahlen“ vonstatten gehen, „was beweist, dass diese Digital Marketing Spendings weitgehend wirkungslos sind“. Im Fokus der gekürzten Werbemittel stünden wohl vor allem jene Maßnahmen, bei denen „die Gefahr besteht, dass Bots zum Einsatz kommen und die Kunden gar nicht wie vorgesehen die Werbung ausgespielt bekommen“, schreibt t3n weiter.

Dieser Schritt zeigt, dass Procter & Gamble sein Werbebudget vor allem in jene Werbemittel stecken möchte, die besonders effektiv sind und passgenau ausgespielt werden können. Grundsätzlich befindet sich der Konzern seit einigen Jahren auf einem aktuellen Sparkurs, in dessen Rahmen CEO David Taylor insgesamt 10 Milliarden US-Dollar einsparen möchte.

Die Welt der Online-Werbung wandelt sich

Mit der drastischen Kürzung der Budgets für die Online-Werbung facht Procter & Gamble die Diskussionen um Online-Werbung weiter an. In den vergangenen Jahren sind die Preise für Anzeigen erheblich gestiegen und der Druck durch Mitbewerber ist enorm. Hinzu kommt, dass der zur Verfügung stehende Werberaum in der Online-Welt in einigen Bereichen langsam aber sicher an seine Grenzen zu stoßen scheint.

Dieser Entwicklung wollen soziale Medien wie Facebook und Twitter, aber auch Marktplätze wie Amazon mit immer neuen Anzeigenformaten entgegentreten. Die Effizienz und Wirkung der Formate soll tendenziell noch genauer analysiert werden und zielgruppengerechter ausgespielt werden können.

 

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