Facebook-Fans sind nach Büroschluss am aktivsten

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.03.2013

Die Betreiber deutscher Facebook-Seiten mit vielen Fans sind zu ganz anderen Tageszeiten aktiv als ihre Fans. Unternehmen und Agenturen müssen daher vielleicht ihren Tagesrhythmus verändern, um sich besser an das Verhalten ihrer Nutzer anzupassen. Das sind mögliche Schlussfolgerungen aus Marktforschungsdaten, die Nicolas Pliquett und Jürgen Sievers jetzt veröffentlicht haben.

Die Gründer der kleinen Hamburger Agentur 27social untersuchten in den vergangenen vier Monaten mehr als 100.000 Beiträge von etwa 2.500 Facebook-Seiten mit jeweils mehr als 500 Fans.

Danach werden werktags zwischen 10 und 11 Uhr in Deutschland die meisten Beiträge auf große Facebook-Seiten gestellt. Vor Büroschluss um 17 Uhr ist ein weiterer Höhepunkt in der täglichen Verlaufskurve zu verzeichnen. Damit entspricht der Rhythmus deutlich einem normalen Büroalltag. Die Fans allerdings reagieren mit Kommentaren und „Gefällt mir“-Klicks am häufigsten zwischen 17 und 22 Uhr auf die Beiträge, mit einer Spitze um 18 Uhr. Die Nutzer zeigen somit ein klares Freizeit-Verhalten. Auch sind sie am Wochenende fast genauso betriebsam wie an den Werktagen.

Ein Tipp für die Unternehmen könnte daher lauten, mehr Beiträge am Wochenende einzustellen, da diese mit einer höheren Aktivität belohnt werden. Weil am Wochenende insgesamt weniger Beiträge auf den Seiten der Facebook-Nutzer erscheinen, bleibt zudem ein einzelner Beitrag auch länger auf der Seite sichtbar, bevor ihn neuere Beiträge nach unten verdrängen.

Die Marktforscher haben auch die Beitragstypen miteinander verglichen. Eine Interaktion in Form eines Klicks auf die „Gefällt mir“-Schaltfläche ist bei Fotos die häufigste Antwort – etwa einer von 300 Nutzern klickte den Button an. Auf Statusmeldungen und Videos gibt es eine ähnliche Resonanz. An Events, Links und Musik finden die Nutzer dagegen kaum Gefallen.

Kommentare geben die Fans am häufigsten bei normalen Text-Beiträgen (Status-Posts) ab. Während auch Fotos noch kommentiert werden, sind die anderen Beitragstypen für die Nutzer offenbar eher weniger anregend für eine Interaktion. Dass Links insgesamt eine geringe messbare Resonanz erzeugen, erklären die Marktforscher damit, dass die Nutzer von Facebook weggeleitet werden und für eine Interaktion nicht mehr zur Facebook-Seite zurückkehren.

Beim Erstellen von Beiträgen und beim Kommentieren sind Männer offenbar aktiver als Frauen: 65 Prozent der Beiträge im untersuchten Zeitraum stammten von männlichen Nutzern, 35 Prozent von weiblichen.

Eine amerikanische Untersuchung hatte im vergangenen Jahr gezeigt, dass die meisten Facebook-Beiträge kurz vor Bürobeginn geteilt werden. Der Autor Dan Zarrella hatte dabei vor allem Beiträge von Nachrichten-Seiten in Visier. Der Peak vor Arbeitsbeginn ließe sich erklären, wenn in amerikanischen Unternehmen der Zugang zu Social-Media-Seiten gesperrt wäre – die Nutzer würden dann morgens Ihre Facebook-Seite noch zu Hause checken.


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