Schärfere Werbe-Vorgaben: Facebook will Anzeigen stärker kontrollieren

Veröffentlicht: 29.11.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 29.11.2017

Facebook reagiert auf vermehrt aufkommende Kritik und hat angekündigt, das eigene Werbesystem zu überarbeiten. So sollen Nutzer künftig besser vor Betrug, Spam und Beleidigungen geschützt werden.  

Facebook auf einem Tablet
© Twin Design / Shutterstock.com

Facebook hat verkündet, sein Werbesystem anzupassen, um die eigenen Nutzer besser vor diffamierenden und auch betrügerischen Werbeanzeigen zu schützen. Wie wuv.de berichtet, wolle das soziale Netzwerk, das zu den größten Werbeplattformen der Welt gehört, künftig Werbeanzeigen proaktiv prüfen. Dabei sollen automatisierte und manuelle Tools zum Einsatz kommen. Außerdem will Facebook aktiv werden, „wenn Nutzer Anzeigen verbergen, blockieren oder als beleidigend oder anstößig markieren“.

Das Ziel von Facebook sei dabei klar: Es sollen alle Inhalte entfernt werden, die gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen. Die öffentliche Debatte soll dabei aber nicht zensiert werden – Entfernung von beleidigenden Inhalten ohne Einschränkung der freien Meinungsäußerung also. Das ist ein Spagat, den Facebook schon seit geraumer Zeit zu meistern versucht. Hassrede, Beleidigungen, Einschüchterungen und anderes verletzendes Verhalten sind schon jetzt auf Facebook verboten.

Facebook hat die eigenen Vorgaben verfehlt

Zuletzt war die Kritik an Facebooks Umgang mit Hass-Postings gestiegen. Zudem sollen russische Propaganda-Organisationen über die Plattform Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 genommen haben. Facebook werde auch vorgeworfen, diskriminierende Werbeanzeigen zu akzeptieren – Pro Publica hatte beispielsweise Anzeigen für Wohnungen geschaltet, die bestimmten Bevölkerungsgruppen wie etwa Afro-Amerikanern, Juden oder Menschen mit Behinderungen, nicht angezeigt wurden. Diskriminierende Werbung im Kredit-, Wohnungs- und Stellenmarkt ist in den USA aber untersagt.

Facebook hat also nicht nur gegen die eigenen Richtlinien, sondern auch gegen US-amerikanisches Recht verstoßen. Das Unternehmen hat sein Fehlverhalten inzwischen eingesehen. „Es handelte sich um einen Fehler bei der Umsetzung und wir sind enttäuscht darüber, dass wir unsere Vorgaben nicht erreichen konnten“, zitiert wuv.de. Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen sollen helfen, die Vorgaben zu erreichen.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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