Facebook schafft Fake-News-Kennzeichnung wieder ab

Veröffentlicht: 22.12.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 22.12.2017

Hat Facebook den Kampf gegen Fake-News aufgegeben? Wie jetzt bekannt wurde, soll die extra Kennzeichnung „umstrittene Nachricht“ nun nach kurzer Zeit wieder verschwinden, aber Facebook will seine User trotzdem nicht allein lassen.

Tastatur mit Fake News und Facts Sprechblase
© keport – shutterstock.com

Im März hatte Facebook damit begonnen, sogenannte „Fake News“, also gefälschte Nachrichten, zu kennzeichnen. Als „umstrittene Nachricht“ wurde sie deklariert. Nun verschwindet der Warnhinweis wieder und zeigt stattdessen „verwandte Artikel“ (Related Articles, eingeführt 2013) aus vertrauenswürdigen Quellen an. So erhält der User zumindest noch etwas Hilfe bei der Einordnung der möglichen Falschmeldung.

Die Gründe für die Abschaffung des Warnhinweises sind umfassend. Zum einen brauchte Facebook bisher einfach zu lang, um Fake News als solche zu kennzeichnen. Grund dafür war das dahinterstehende System: Erst wenn mindestens zwei unabhängige Organisationen den betroffenen Inhalt als Falschmeldung einstuften, wurde er mit dem Warnhinweis versehen. Laut heise.de konnte sich dieser Prozess über mehrere Tage ziehen.

„Verwandte Artikel“ sollen aus seriösen Quellen stammen

Weiterhin gibt Facebook an, dass es für die Nutzer schwer war, zu erkennen, was an der Falschmeldung genau falsch war. Zudem sorgte die offensichtliche Markierung auch dafür, dass die Fake News die Ansichten des ein oder anderen Users verstärkten. Bezug nehmend auf eine Studie von der Yale-Universität heißt es bei heise.de, dass die Fake News Kennzeichnung nicht viel nützen würde. Deshalb geht Facebook nun einen anderen Weg. Die „verwandten Artikel“, die aus seriösen Quellen stammen sollen, sollen den Usern mehr Kontext liefern. Nach Auffassung der Facebook-Produktmanagerin Tessa Lyons, so heise, führen die verwandten Artikel neben einer Falschmeldung auch dazu, dass diese seltener geteilt werden, als wenn sie als „umstrittene Nachricht“ markiert ist.

Auch wenn Facebook laut Lyons Fortschritte dabei mache, die Verbreitung von Fake News zu verhindern, habe man noch eine ganze Menge zu tun. Zusätzliches Personal und mehr Technik sollen helfen. Als Erfolg kann sich Facebook jedoch anrechnen, dass als Fake News eingestufte Inhalte 80 Prozent ihres Traffics verlieren.

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