Kolumne: Zuckerberg will Facebook reparieren – endlich!

Veröffentlicht: 05.01.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 05.01.2018

Mark Zuckerberg will 2018 Facebook reparieren. Der Vorstoß kommt zwar reichlich spät, ist aber eine gute Nachricht. Es wird Zeit, dass Facebook wieder Chefsache wird.

Das größte Netzwerk der Geschichte ist offenbar reparaturbedürftig. Facebook-Vater Mark Zuckerberg hat es sich für 2018 zur Aufgabe gemacht, die Probleme des Netzwerks zu lösen. Die Community werde nicht mehr ausreichend vor Missbrauch und Hass geschützt, die Einflussnahme von Nationalstaaten hätte Überhand genommen und überhaupt ist die auf Facebook verbrachte Zeit offenbar keine ausreichend angenehm verbrachte Zeit mehr. All das müsse behoben werden und das sei Zuckerbergs persönlicher Vorsatz für das neue Jahr.

Endlich Eigeninitiative

Und das ist tatsächlich eine hervorragende Neuigkeit. Mark Zuckerberg macht die Probleme des Netzwerks zur Chef-Sache, zeigt Eigeninitiative. Denn bislang, und das hat er offenbar eingesehen, hat Facebook in den Diskussionen der vergangenen Monate keine gute Figur gemacht. Bei Einflussnahme von außen wurde abgeblockt, Probleme wie Hassrede und rechtswidrige Inhalte wurden weggeschoben, dafür seien schließlich Behörden zuständig. Einflüsse wie das umstrittene Netzwerkdurchsetzungsgesetz in Deutschland zwingen bislang eher zur Aktivität als dass man selbst wirklich aktiv werden wollte.

Vorwerfen lassen muss sich Zuckerberg, dass er zu lang tatenlos dabei zugesehen hat, wie der Ton auf Facebook zusehends verrohte und wie sich sein Baby in eine Richtung entwickelte, die er weder vorsah noch wünschte. In seiner „Neujahrsansprache“ sinniert er etwa über Zentralisierung und Dezentralisierung. Facebook, Twitter und andere sollten eigentlich eine dezentralisierende Macht sein, die die handhabe in die Hände der Menschen zurückgibt. Doch die Realität zeigt: Wenige große Tech-Firmen und Staaten, die diese für die Kontrolle ihrer Völker nutzten, haben eher das Gegenteil erreicht.

Zuckerberg erwartet ein „ernstes Jahr“, in dem Selbstverbesserung im Fokus steht – für ihn und für Facebook. Nach vielen Lippenbekenntnissen möchte man ihm endlich glauben. Denn der Vorsatz, Facebook zu reparieren, ist sein ganz persönlicher für das neue Jahr. Facebook und seine Stellung in der Welt sind Zuckerberg wieder wichtig. Die Chancen, dass er seinen Vorsatz erfüllt, stehen nicht schlecht: Seit 2009 wollte er jeden US-Bundesstaat besuchen, 365 Meilen laufen, eine künstliche Intelligenz für sein Haus entwickelt, 25 Bücher lesen und Mandarin lernen – all das hat er geschafft. Seien wir einfach mal optimistisch, dass künftig wieder gilt: „Time spent on Facebook is time well spent.“

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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