Wie beliebt ist Mark Zuckerberg? – Facebook stellt Mitarbeiter für eine spezielle Studie ein

Veröffentlicht: 08.02.2018 | Geschrieben von: Anna Chumachenko | Letzte Aktualisierung: 08.02.2018

Ein Marketing-Experte konnte sich diese Art von Arbeit wohl nicht vorstellen, als er sich letztes Jahr um eine Stelle bei Facebook beworben hatte. Anstatt Unternehmensforschung zu betreiben, sollte der Marketing-Experte Travis McGinn, der zuvor drei Jahre lang bei Google die Verkaufskampagnen von namhaften Werbetreibenden beeinflusst hatte, plötzlich die Beliebtheit vom Netzwerk-Gründer in der Öffentlichkeit erforschen.

Mark Zuckerbergs Facebook-Seite auf einem Smartphone-Display
© dolphfyn / Shutterstock.com

Wie nimmt die Öffentlichkeit den Facebook-Gründer wahr?

Im Fokus standen die Fragen, ob die User beziehungsweise das Publikum seine Posts, Interviews und Reden mögen. So mussten laut McGinn auch Live-Videos, die Zuckerberg beispielsweise von einem Grillabend bei sich zu Hause streamte, genauestens ausgewertet werden.

Auch wurden unterschiedlichen Reaktionen bei Themen wie Immigration, Gesundheitswesen oder Bildung unter die Lupe genommen. Interessanterweise sollte der eingestellte Marktforscher auch herausfinden, wie vertrauenswürdig Zuckerberg bei den Nutzern ist und inwieweit ihn auch Menschen außerhalb der USA kennen. Außer über Zuckerberg wurden auch Daten über Facebook-COO Sheryl Sandberg erhoben, um ihr öffentliches Image direkt mit dem von Zuckerberg zu vergleichen.

Kritik am Online-Konzern durch Mitarbeiter

„Facebook ist Mark, und Mark ist Facebook“, erklärt McGinn gegenüber The Verge. Denn Zuckerberg ist nicht nur Unternehmens-Gründer, sondern auch das Markengesicht, dem fast 103 Millionen Nutzer auf Facebook folgen. Gleichzeitig betonte und kritisierte der Marktforscher die Machtstellung Zuckerbergs, der mit einem Anteil von 60 Prozent der Stimmrechte die größte Kontrolle im Konzern hätte, was sogar bei dem Präsidenten der Vereinigten Staaten wohl nicht der Fall sei.

Letztendlich wurde dem Marktforscher nach nur einem halben Jahr dieser spezielle Task doch zu eintönig und McGinn stieg bei Facebook aus. Der Konzern selbst hat laut The Verge McGinns Stellung im Unternehmen nicht kommentiert, jedoch betont, dass diese Art von Studien keine weitläufigen Auswirkungen hätten.

Obwohl Facebook im vergangenen Quartal einen deutlichen Umsatzsprung um 47 Prozent auf rund 13 Milliarden Dollar verzeichnete, kämpft das Unternehmen zurzeit mit einem langsamen Nutzerwachstum. Auch hilft es dem Image wenig, dass der Online-Konzern gerade wegen der großen Suchtgefahr in der Kritik der Öffentlichkeit steht.

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