Verstörende Inhalte: YouTube kündigt Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter an

Veröffentlicht: 14.03.2018 | Geschrieben von: Christian Laude | Letzte Aktualisierung: 14.03.2018

YouTube-Geschäftsführerin Susan Wojcicki hat eine wichtige Änderung bekannt gegeben, die den Mitarbeitern entgegenkommt, die sich täglich auf die Suche nach extremen Videos bei der Streaming-Plattform machen. Diese dürfen sich den verstörenden Inhalten nur noch maximal vier Stunden am Tag aussetzen.

YouTube-Smartphone

© Daniel Krason - Shutterstock.com

Diskriminierende, gewaltverherrlichende und pornografische Videos zu suchen und herauszufiltern, kann für die extra hierfür bereitgestellten Mitarbeiter von Plattformen wie YouTube kräftig an den Nerven zerren. Nicht selten nehmen die Inhalte, auf die man während der Recherche stößt, extreme Ausmaße an – und das in jegliche Richtungen.

Beschränkung auf vier Stunden pro Tag

Um den Moderatoren, die genau diesen Job ausüben, zumindest ansatzweise entgegenzukommen und sie in gewisser Weise zu schonen, hat YouTube-Geschäftsführerin Susan Wojcicki laut The Verge während des South-by-Southwest-Festivals im texanischen Austin eine spezielle Ankündigung getätigt. So dürfen die Mitarbeiter die verstörenden Inhalte nur noch maximal vier Stunden am Tag konsumieren.

„Das ist ein echtes Problem, und ich habe mich im vergangenen Jahr viel mit diesen Inhalten beschäftigt“, meint die YouTube-Geschäftsführerin selbst und hält konsterniert fest: „Es ist wirklich hart.“ Deswegen beschränkt die Streaming-Plattform den Konsum nicht nur auf vier Stunden pro Tag – die zuständigen Mitarbeiter erhalten zusätzliche Leistungen, die Wojcicki als „Wellness-Vorteile“ bezeichnet.

Einige illegale Videos, die etwa Copyrights verletzen, kann YouTube mittlerweile bereits automatisiert sperren, bevor sie überhaupt hochgeladen werden. Nach Angaben von The Verge kommt hier ein System namens „Content-ID“ zum Einsatz. Doch die Verbreitung eines Großteils der verstörenden Videos muss noch händisch unterbunden werden, wofür eben Menschen zuständig sind. Die Rede ist von knapp 10.000 Mitarbeitern, die sich nur damit beschäftigen.

Großbritannien fordert mehr Initiative

Immer wieder sehen sich Streaming-Plattformen und soziale Netzwerke mit Vorwürfen konfrontiert, die besagen, dass die Unternehmen zu lasch gegen die Verbreitung von Inhalten vorgehen, die dort eigentlich nichts zu suchen haben. Dazu gehört auch extremistisches Gedankengut: So forderte unter anderem Großbritannien am Anfang des Jahres diesbezüglich mehr Initiative von Facebook und Google und drohte andernfalls mit zusätzlichen Steuerpflichten. YouTube selbst wiederum kündigte Mitte Februar an, härter gegen Regelverstöße vorzugehen und die eigenen Richtlinien zu verschärfen.

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