Mangelnde Aufklärung & Elon-Musk-Abschied: Datenskandal um Facebook zieht immer weitere Kreise

Veröffentlicht: 26.03.2018 | Geschrieben von: Christian Laude | Letzte Aktualisierung: 26.03.2018

Die Schlagzeilen bezüglich des Datenskandals rund um Facebook reißen einfach nicht ab. Wir fassen die neusten Entwicklungen zusammen.

Facebook unter der Lupe

© IB Photography - Shutterstock.com

Bundestag kritisiert ungenügende Aufklärung

„Viele Fragen wurden nicht beantwortet.“ – Diese doch recht ernüchternde Äußerung stammt laut Golem von Thomas Jarzombek (CDU), Sprecher des Bundestagsausschusses Digitale Agenda. Damit kommentierte Jarzombek das Ergebnis des Treffens mit Vertretern von Facebook, das am vergangenen Freitag in Berlin stattfand. Dort ging es grundlegend um die Frage, ob das soziale Netzwerk überhaupt in der Lage sei, zu kontrollieren, „was mit den Nutzerdaten geschieht, die über die API abfließen“, so Golem.

Nach dem Dialog sei weiterhin offen, ob überhaupt und falls ja wie viele deutsche Nutzerkonten von der Weitergabe betroffen gewesen sein könnten und ob sich nach wie vor Informationen im Umlauf befinden würden. Facebook selbst gelobte hingegen Besserung: „Unsere Priorität ist es nun, die Vorfälle aus der Vergangenheit aufzuklären, Datenmissbrauch in Zukunft zu vermeiden und den Menschen mehr Kontrolle zu geben“, erklärte Semjon Rens, Public Policy Manager von Facebook Deutschland, nach Berichten von Golem.

EU-Justizkommissarin Jourová kontaktiert Facebook-COO Sandberg

Nicht nur der Bundestag, sondern auch die EU beschäftigt sich weiterhin mit dem Datenskandal. So meint die EU-Justizkommissarin Vera Jourová gegenüber der „Bild am Sonntag“: „Ich verlange von Facebook weitere Klarstellungen, etwa inwieweit europäische Nutzer betroffen sind.“ Als Konsequenz will Jourová angeblich am heutigen Montag ein Schreiben an Facebook-COO Sheryl Sandberg verschicken und sie auf diese Art und Weise zu einer Stellungnahme bewegen.

„Dieser Missbrauch von Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern ist völlig inakzeptabel“, so die EU-Justizkommissarin laut der BamS. „Dieser Skandal sollte ein Weckruf für uns alle sein: Wie wir mit unseren persönlichen Daten umgehen, kann massive Auswirkungen haben. Da geht es letztlich um die Grundfesten unserer Demokratie“, so Jourová. Ihr zufolge sollen sich sowohl die US-Regierung beziehungsweise die zuständigen US-Behörden als auch die europäischen Datenschutz-Behörden ausgiebig mit dem Thema beschäftigen.

Elon Musk verabschiedet sich von Facebook

Aufgrund der jüngsten Ereignisse rund um Facebook und Cambridge Analytica hat sich einer der bekanntesten Persönlichkeiten unserer Zeit vom sozialen Netzwerk komplett zurückgezogen. Niemand Geringeres als der Unternehmer und Investor Elon Musk, der zuletzt mit einem eigenen Flammenwerfer auf sich aufmerksam machte, hat nach Angaben von t3n nicht nur sein eigenes Profil, sondern direkt auch die Facebook-Pages von Tesla und SpaceX gelöscht.

Das Kuriose dabei: Elon Musk wusste angeblich nicht einmal, dass die beiden letztgenannten überhaupt existieren. Twitter-User wiesen ihn zunächst darauf hin, bevor die Seiten dann kurze Zeit später von der Bildfläche verschwunden sind, was Musk bei Twitter unter anderem mit dem Seitenhieb „What’s Facebook?“ („Was ist Facebook?“) kommentierte. Laut t3n kamen sowohl Tesla als auch SpaceX auf jeweils 2,6 Millionen Abonnenten.

 Tweet von Brian Acton

© Twitter - Screenshot

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