Facebook löscht Millionen extremistischer Inhalte

Veröffentlicht: 24.04.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 24.04.2018

Facebook geht massiver als zuvor gegen extremistische Inhalte vor. Im ersten Quartal wurden fast zwei Millionen entsprechende Beiträge gelöscht.

Facebook im Auge
© Rokas Tenys / Shutterstock.com

Nach eigenen Angaben hat Facebook im ersten Quartal 2018 1,9 Millionen extremistische Beiträge gelöscht oder mit Warnhinweisen versehen, die in Verbindung mit den terroristischen Vereinigungen „Islamischer Staat“ (IS) oder Al-Qaida stehen. 99 Prozent der gelöschten Inhalte wurden dabei Facebook zufolge nicht von Nutzern gemeldet, sondern von Facebook selbst gefunden. Dabei konzentriert man sich vor allem auf neu hochgeladenes Material. Der Konzern gibt an, dass die durchschnittliche Zeit, in der entsprechende Inhalte angezeigt werden, bevor sie wieder gelöscht werden, weniger als eine Minute betrage.

Was ist „Terrorismus“?

Facebook hat im Zuge der Bekanntgabe auch definiert, was genau man unter dem Begriff „Terrorismus“ versteht. Dabei handele es sich um „jede Nichtregierungsorganisation, die vorsätzliche Gewalttaten gegen Personen oder Eigentum ausübt, um die zivile Bevölkerung, Regierungen oder internationale Organisation für ein politisches, religiöses oder ideologisches Ziel einzuschüchtern“.

Die Zahl der gelöschten Inhalte hat sich im Vergleich zum letzten Quartal 2017 verdoppelt. Facebook reagiert mit dem Vorstoß offenbar auf Druck der Europäischen Union. Diese hatte zuletzt von Facebook und anderen Online-Unternehmen gefordert, extremistische Inhalte schneller zu entfernen, wie etwa bei Zeit Online zu lesen war.

Auch Youtube löscht im großen Stil

Youtube hat es dem sozialen Netzwerk gleichgetan. Ebenfalls in einem Blogpost meldet das Video-Portal, dass man zwischen Oktober und Dezember 2017 mehr als acht Millionen Videos gelöscht habe. Dabei habe es sicher aber hauptsächlich um Spam- und Porno-Videos gehandelt. Ein Großteil der Videos (6,7 Millionen) wurde Youtube zufolge von der Software markiert und nicht von Menschen. Nach eigenen Angaben würde die Hälfte der Videos mit extremistischen Inhalten gelöscht, noch bevor sie überhaupt mehr als zehn Ansichten haben.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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