Facebook: Shitstorm für Messenger-Zwang

Veröffentlicht: 12.08.2014 | Geschrieben von: Nadja Naumann | Letzte Aktualisierung: 12.08.2014

Es war noch nie ein Geheimnis, dass Facebook gern Daten sammelt und möglichst alle Rechte von seinen Nutzern haben will. Mit der neuen Messenger-App und dem damit zusammenhängenden Zwang werden nun allerdings die kritischen Stimmen immer lauter und es entwickelt sich ein regelrechter Shitstorm.

Facebook Messenger

Facebook bekommt Shitstorm über App-Stores

Schaut man bei den Bewertungen der Messenger-App von Facebook im Google Play Store, hat die App bereits über 800.000 Ein-Stern-Bewertungen. Im Vergleich zu den über vier Millionen Fünf-Sterne-Bewertungen erscheint das vielleicht banal, doch was dort steht, spricht Bände. Kommentare wie „Zwangsapp für die Nachrichten.. zuerst dachte ich, das dies ein Witz wäre... aber leider ist es keiner“, „Das ist eine Frechheit! Nich einmal 1 stern hätte es verdient“ oder „Bei den Freigaben die du hier erteilen musst fehlt nur noch der freie Zugriff auf das Bankkonto“ sind dabei noch die harmloseren.

Noch heftiger wird im App-Store von Apple über den Messenger von Facebook geschimpft und auch die Gesamtbewertung besteht hier fast nur aus negativen Bewertungen. Sieht man sich den Sterne-Durchschnitt aller Versionen an, ergibt sich eine Bewertung von dreieinhalb Sternen. Für die aktuelle Version sind es tatsächlich nur eineinhalb. Dies würde auch den (noch) guten Durchschnitt in Play Store erklären – hier wird nicht nach neu und alt getrennt. Und was schreiben die Apple-Nutzer über den App-Zwang? „Widerlich!“, „Bloß die Finger davon lassen“, „Intrusive to the extent of malware“ (Aufdringlich im Außmaß von Malware).

Was macht Facebook falsch?

Außer das Offensichtliche, dass Facebook die Nutzer zum Messenger zwingen will, gibt es eine Reihe von Kritikpunkten. Wie die Welt schreibt, fängt es bei technischen Schwierigkeiten an. Die App stürzt bei vielen Usern ab und durch den dauerhaften Online-Betrieb – der Messenger muss schließlich die Nachrichten empfangen können – entwickelt sich die App nicht nur zum Stromfresser, sie zeigt Nutzer auch online an, wenn sie gar nicht aktiv sind.

Der Hauptkritikpunkt ist allerdings die Beanspruchung diverser Rechte, die Facebook in seinem Messenger fordert. Neben dem Zugriff auf Mikrofon, Kamera, Standpunkt und Adressbuch will der Messenger SMS empfangen und Anrufe durchführen können. Android-Nutzer werden dabei am meisten benachteiligt. Sie müssen alle Rechte auf einmal erteilen, um die App überhaupt nutzen zu können. Besitzer von iPhones können die Zugriffsrechte wenigstens individuell erteilen oder auch verweigern.

Laut Welt ist es allerdings verwunderlich, dass sich User erst jetzt über solche Einverständnisse aufregen, da sowohl die eigentliche Facebook-App, sowie WhatsApp diese Rechte einfordert. Aufgrund der Empörung der Nutzer rechtfertigt sich Facebook nun. Die Zugriffe seien notwendig für Videonachrichten, Voice Chats, die Bestätigung von Telefonnummern und Anrufe aus der App.

Laufen Facebook nun die Nutzer davon?

Noch laden genügend User den Messenger herunter und einige finden die Aufteilung von Facebook durch zwei Apps sogar praktisch, doch die Meinungen unzufriedener Nutzer häufen sich. Vielleicht kann Facebook durch Updates seine Nutzer auch milder stimmen. Viele Kommentare erteilen der App auch nur die Ein-Sterne-Bewertung, weil Facebook aus der Nutzung der App einen Zwang gemacht hat. „Wäre dieser Zwang nicht, würde es mehr Sterne geben“ und so ähnlich lauten viele Negativ-Kommentare.

Als kleiner Life-Hack, den die Welt und auch wir geben können, wenn Sie einfach nicht auf Facebook verzichten wollen: Nutzen Sie Facebook über die Homepage, denn dort können Sie alle Dienste wie gewohnt zusammen benutzen.

 

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