Kampf gegen Amazon: Google testet Preisvergleich in Product Listing Ads

Veröffentlicht: 02.07.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 02.07.2015

Schon seit geraumer Zeit versucht Google, den Kampf mit Amazon auf dem Territorium des Online-Händlers aufzunehmen. Nun testet der Suchmaschinen-Betreiber offenbar eine neue Funktion, die Amazon weiter unter Druck setzen soll: Einen Preisvergleich in den Product Listing Ads.

 Einkaufswagen mit Prozentzeichen

(Bildquelle Rabatte: FoxPictures via Shutterstock)

Google experimentiert offenbar mit einem Preisvergleich in den Product Listing Ads. Demnach zeigt die Produktsuche eine Ersparnis in Form „Percentage off average“ („xy Prozent günstiger als der Durchschnittspreis“) an. Google soll nach Angaben von TechCrunch das neue Feature schon länger in kleinem Maßstab testen, aber nun tauchen offenbar immer mehr Product Listing Ads mit dem Preisvergleich auf.

Unklar bleibt allerdings bisher, wie Google den Durchschnittspreis der Produkte ermittelt. Das Unternehmen habe sich nicht dazu geäußert, wie oder aus welchen Quellen die Daten stammen, um diesen zu berechnen. Ein Test von ChannelAdvisor habe aber ergeben, dass Google offenbar alle in Google Shopping gelisteten Produkte einbezieht und so den Durchschnittspreis berechnet.

Kunden nutzen häufiger Amazon als Produkt-Suchmaschine

„Bemerkenswert ist, dass dieser Test komplett von Googles traditioneller Methode des Cost-per-Click-Modells, das den günstigsten Preis nicht bevorzugt, abweicht“, erklärt ChannelAdvisor. „Vielleicht weitet Google seine Strategie aus, um besser mit Marktplätzen wie Amazon und Jet.com konkurrieren zu können.“ Scott Wingo von ChannelAdvisor erklärt zudem gegenüber dem Wall Street Journal, dass Google damit auf eine Entwicklung im Markt reagiert: Kunden suchen vermehrt auf Amazon nach Produkten und umgehen die Google-Suche bei der Online-Recherche.

Google „erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass weniger Geld mit Werbung verdient wird, aber als langfristiges Ziel sollen Kunden den Dienst häufiger nutzen“, so Wingo. Für die Händler könnte das neue Feature allerdings einen neuen Preiskampf mit sich bringen. Wingo schätzt, dass einige Händler ihre Preise senken könnten, um als günstiger Anbieter bei Google Shopping mehr Kunden zu gewinnen – gleichzeitig könnten sie ihr Budget für die Product Ads auch senken. „Das würde bedeuten: weniger Geld für Google, aber bessere Preise für Kunden des Shopping-Services.“

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