Google: Experte für künstliche Intelligenz wird neuer Chef der Suche

Veröffentlicht: 05.02.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 26.06.2023

Google-Mutter Alphabet hat einen neuen Chef für die Such-Sparte angekündigt. Ab dem 26. Februar wird John Giannandrea die Internet-Suche verwalten. Giannandrea gilt als Experte auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz – damit zeigt Alphabet, wohin sich die Google-Suche entwickeln soll.

(Bildquelle Künstliche Intelligenz: Christian Lagerek via Shutterstock)

Alphabet hat einen Umbruch bei der Google-Suche verkündet: Ab dem 26. Februar 2016 wird der KI-Experte John Giannandrea den Chefposten von Amit Singhal, der den Konzern nach 15 Jahren verlässt, übernehmen. Giannandrea ist seit 2010 bei Google tätig und hat in seiner bisherigen Zeit Techniken des sogenannten „machine learning“ auf die Services von Google angewandt, wie die FAZ berichtet. So habe er die Bildersuche und den E-Mail-Dienst Gmail weiterentwickelt.

Google betonte in einer E-Mail, dass die Weiterentwicklung der Services in diese Richtung überaus wichtig sei, „um einen wirklich intelligenten Helfer zu erschaffen, der unsere Benutzer mit Informationen und Vorgängen in der echten Welt in Verbindung setzt“. Google plant schon länger, seine Services intelligenter zu gestalten. So wird auch die Suche immer weiter ausgebaut, sodass sie quasi Dialoge mit den Nutzern führen kann und auch auf Folgefragen zu einem Thema in richtiger Weise beantwortet.

Künstliche Intelligenz wird für die Branche wichtiger

Nun soll die weitere Entwicklung der Suche vom KI-Experten verantwortet werden. „Dass sie den KI-Chef ausgewählt haben, um diese Rolle zu übernehmen, sagt viel darüber aus, wie sie die zukünftige Entwicklung einschätzen“, habe Sameet Sinha, ein Analyst von B. Riley & Co die Ankündigung kommentiert.

Google ist nicht das einzige Unternehmen, das sich stärker auf künstliche Intelligenz konzentriert. Auch Konkurrent Apple strebt in diesem Bereich immer größere Bemühungen an, die Sprachassistentin Siri war einer der ersten Entwicklungen des Konzerns, die sich über die iPhones weit verbreitet hat. Auch selbstfahrende Autos, wie sie vermehrt von Tech-Unternehmen entwickelt werden, brauchen eine künstliche Intelligenz, um funktionieren zu können.

Die Software muss Entscheidungen treffen

Für Alphabet könnte der Wechsel zu dieser Zeit besonders günstig sein: Erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern seine Geschäftszahlen erstmals vorgestellt und konnte anschließend Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt ablösen. Google ist mit dem Werbegeschäft und der Suchmaschine dabei das wichtigste Pferd im Stall. Zuletzt waren die Werbeerlöse im Vorjahresvergleich um 17 Prozent auf 19,08 Milliarden Dollar gestiegen.

Und auch hier geht es für Google in Richtung künstlicher Intelligenz: Das Unternehmen will in seinem Chrome-Browser Werbeanzeigen untersuchen und Nutzer warnen, wenn Schadsoftware hinter den Werbebanner liegen könnte. Dazu muss die Software aber abschätzen können, wann ein schädliches und wann ein harmloses Formular hinter einem Link liegt.

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